Lars Windhorst rechnet nicht mit Brexit
Archivmeldung vom 13.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Chef der Investment-Holding Sapinda, Lars Windhorst, hält es für unwahrscheinlich, dass Großbritannien tatsächlich aus der EU austreten wird. Dem Nachrichtenmagazin Focus sagte Windhorst: "Der Brexit wird wahrscheinlich nicht kommen. Wenn allen der Abgrund offensichtlich vor Augen liegt, dann glaube ich, dass die Vernunft siegt." Der in London lebende deutsche Finanzunternehmer erwartet stattdessen, dass die Briten den Antrag auf den EU-Austritt zurückziehen werden: "Alles andere würde mich sehr überraschen."
Windhorst betonte im Focus, im Mai 2019 stünden die Wahlen zum EU-Parlament an: "Das heißt, wenn man im März einfach sagen würde, wir verlängern die Verhandlungen um zwei Jahre, dann sind die erste große Hürde die EU-Wahlen im Mai für die nächsten fünf Jahre. Die Briten müssten dann für zwei Jahre EU-Abgeordnete wählen. Wie soll das funktionieren?" Großbritannien will zum 29. März 2019 aus der EU austreten. Die britische Regierung und die EU
-Kommission haben in ihren Verhandlungen bislang keine Einigung über die Modalitäten des Austritts erzielt. Windhorst, der einst unter Bundeskanzler Helmut Kohl als "Wunderkind der deutschen Wirtschaft" bekannt wurde, sieht den Wirbel um seine Person in den 90er-Jahren als einen Grund für seinen zwischenzeitlichen Absturz.
"Wenn so viel extrem Bewegendes in so kurzer Zeit passiert, ist es sehr schwer, gerade in dem Alter auf dem Boden zu bleiben", sagte Windhorst dem Focus. "Deshalb sind mir auch viele dumme Fehler unterlaufen." Windhorst betonte, er habe sich trotzdem seinen Optimismus bewahrt: "Entscheidend für Erfolg ist, nicht frustriert liegen zu bleiben, wenn man hinfällt, sondern aufzustehen und weiterzumachen." Windhorst gründete in den 90er Jahren zahlreiche Firmen und musste 2003 auch Privatinsolvenz anmelden. Heute ist er Chef der von ihm gegründeten Investment-Holding Sapinda.
Quelle: dts Nachrichtenagentur