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Tsipras verteidigt Griechenland in Flüchtlingskrise

Archivmeldung vom 05.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Alexis Tsipras
Alexis Tsipras

Foto: FrangiscoDer
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hat sein Land gegen Kritik in der Flüchtlingskrise verteidigt. "Die Flüchtlingskrise ist für Griechenland allein nicht lösbar", sagte Tsipras im Interview mit "Bild". "Wir haben die Regeln ja nicht absichtlich verletzt, die Aufgabe überfordert uns einfach. Wir haben kein Problem damit, unsere Landgrenzen zu schützen, aber unsere Küstenlinie ist über 10.000 Kilometer lang."

Tsipras betonte, Griechenland sei für die Flüchtlinge nicht das endgültige Reiseziel: "Man muss die Mentalität der Flüchtlinge verstehen. Sie wurden in ihren Häusern bombardiert, haben ihr Leben riskiert bei der Flucht, um nach Griechenland zu kommen, das Tor zu Europa. Aber Mekka liegt für die Flüchtlinge eben weiter im Norden!"

Die Flüchtlinge wüssten, dass es in Griechenland eine Krise gibt und es sehr schwer sei Arbeit zu finden, so Tsipras: "Wie sollen wir die Menschen aufhalten, wenn sie weiter wollen? Wir können die Menschen nicht einsperren, das widerspricht internationalen Verträgen. Wir können nur dabei helfen, diese Menschen auf See zu retten, sie zu versorgen und zu registrieren. Danach wollen sie alle weiter. Deshalb ist das Umsiedlungsverfahren die einzige Lösung."

Auf die Frage, was passieren würde, wenn auch Deutschland seine Grenzen schließt, sagte Tsipras: "Wir haben jetzt schon Länder wie Österreich und die ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien, die ihre Grenzen geschlossen haben, ohne dass Deutschland eine solche Entscheidung selbst getroffen hat. Die Not-Situation besteht also bereits."

Tsipras: Kein Flüchtlingsrabatt in Schuldenkrise

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras will die Flüchtlingskrise nicht mit der Schuldenkrise in seinem Land vermischen. Tsipras sagte gegenüber "Bild": "Sie können die Schuldenkrise und Flüchtlingskrise nicht miteinander vergleichen! Bei der Schuldenkrise haben wir geblutet und bluten noch heute, um diese Regeln einzuhalten."

Scharf kritisierte Tsipras den Internationalen Währungsfonds (IWF): "Wir haben im Juli ein Programm unterschrieben und halten uns daran. Das Problem ist und bleibt der IWF. Immer wieder kommen von dort neue Forderungen, die nichts mit der ursprünglichen Vereinbarung zu tun haben. Die EU muss den IWF auffordern, die Vereinbarung zu respektieren." Auf die Frage, ob sich Griechenland wegen der Flüchtlingskrise weitere Erleichterungen bei den Schulden erhofft, sagte Tsipras: "Die Verhandlungen in der Schuldenkrise haben nichts mit den Flüchtlingen zu tun."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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