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Nepal: Noch rund 1.000 EU-Bürger vermisst

Archivmeldung vom 02.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Nepal: Building damage as a result of the earthquake
Nepal: Building damage as a result of the earthquake

Foto: Krish Dulal
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach dem schweren Erdbeben in Nepal sind noch rund 1.000 EU-Bürger vermisst. "Sie sind vermisst und wir wissen nichts über ihren Status", sagte die EU-Gesandte für Nepal, Rensje Teerjink. Bei dem Beben waren vor etwa einer Woche mindestens sechstausend Menschen ums Leben gekommen.

Die Behörden rechnen jedoch mit einem deutlichen Anstieg der Opferzahlen, da viele Dörfer noch immer von der Außenwelt abgeschnitten sind und es an Hubschraubern fehlt. Die meisten der vermissten EU-Bürger seien in den entlegenen Regionen nahe des Mount Everest und der Langtang Region unterwegs gewesen. Der Tod von zwölf EU-Bürgern, darunter einem Deutschen, wurde bislang bestätigt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Individualreisende sich nicht bei ihren Botschaften vorgestellt hätten. Daher sei es schwierig herauszufinden, wer sich überhaupt wo im Land aufgehalten habe.

Nach Erdbeben in Nepal: Zahl der Toten steigt auf über 6.200

Nach dem schweren Erdbeben in Nepal ist die Zahl der Todesopfer auf über 6.200 gestiegen. Tausende weitere Menschen wurden verletzt, wie die örtliche Polizei mitteilte. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind mehr als acht Millionen Menschen in der Region von den Auswirkungen betroffen. Bei dem schweren Erdbeben wurden über 130.000 Häuser zerstört und 85.000 weitere beschädigt. Die Welternährungsorganisation (FAO) hat zudem vor einer Lebensmittelknappheit gewarnt. 

EU-Kommission rechnet mit Anstieg der Opferzahlen

Die Zahl der Todesopfer nach dem schweren Erdbeben in Nepal wird sich nach Angaben des zuständigen EU-Kommissars für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides, in den kommenden Tagen weiter erhöhen. Stylianides, der sich seit Donnerstag in dem Krisengebiet aufhält, sagte der "Welt": "Ich fürchte, es wird noch mehr Opfer geben. Nach meinen Gesprächen mit den nepalesischen Behörden und Hilfsorganisationen und nach meinen Inspektionsflügen über abgelegene Dörfer, die teilweise zu 100 Prozent zerstört sind, erwarte ich, dass wir bisher noch nicht einen vollen Überblick über die Zahl der Todesopfer haben".

Zugleich warnte Stylianides, dass sich die Lage vor Ort zunächst noch weiter zuspitzen dürfte. "Die humanitäre Situation kann sogar noch schlechter werden, bevor sie sich verbessert", sagte der Kommissar aus Zypern. Er warnte vor dem Ausbruch von Krankheiten: "Es besteht neben dem Hunger das Risiko, dass infolge der Wasserverschmutzung Cholera und schwere Durchfälle ausbrechen, die für Kinder tödlich sein können". Es müsse unverzüglich gehandelt werden. "Ich appelliere an die EU-Staaten mit ihrer Unterstützung für die Menschen in Nepal weiter zu machen und sie noch zu verstärken. Es besteht dringender Handlungsbedarf, die Situation vor Ort ist schrecklich", sagte der EU-Kommissar. Nicht nur Nahrungsmittel und sauberes Wasser würden dringend gebraucht. Stylianides: "Die Such- und Rettungsphase ist vorbei. Was Nepal jetzt am dringendsten braucht, sind Hilfsgüter: Zelte, Decken, Hygieneartikel und Generatoren. Aber auch mobile Krankenstationen, Schwestern und Ärzte, insbesondere Traumatolgen, werden benötigt."

Der EU-Kommissar kündigte zugleich an, die Hilfen für Nepal weiter zu erhöhen. "Die EU-Kommission plant noch mehr humanitäre Hilfe zu leisten, aber auch der nepalesischen Regierung frisches Geld zur Bewältigung der Krise zur Verfügung zu stellen."

Rund 3,5 Millionen Menschen in Nepal bräuchten dringend Nahrungsmittelhilfen, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Besonders die Landwirtschaft sei von dem Beben und seinen Auswirkungen schwer getroffen worden. Die bevorstehende Reisaussaat müsse dringend vorbereitet werden, sonst drohten weitreichende Ernteausfälle. Das Beben der Stärke 7,8 hatte sich am vergangenen Samstag etwa 80 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Kathmandu ereignet. In der Folge gab es mehrere, teils heftige Nachbeben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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