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Snowden-Vetrauter Greenwald: Politik kennt keine Leidenschaft mehr

Archivmeldung vom 02.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Glenn Greenwald
Glenn Greenwald

Foto: Urheber
Lizenz: CC-BY-SA-2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Glenn Greenwald, Journalist und Vertrauter des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden, ist der Ansicht, dass die Politik keine Leidenschaft mehr kennt. Das erste Treffen zwischen ihm und dem jungen Computerexperten Snowden habe aus ihm einen leidenschaftlichen Kämpfer für die Sache des Whistleblowers gemacht, erklärte der "Guardian"-Journalist in einem Interview mit Tilo Jung in der F.A.Z. (Dienstagsausgabe).

Damit bestimme ihn ein Gefühl, das "die politischen Eliten vor langem aufgegeben" haben, sagt Greenwald weiter. Der für seine bewusst naiv gesetzten Fragen bekannte Journalist wollte wissen, was passieren müsse, damit "Angela Merkel eines Tages sagt: `Das war`s jetzt, verdammt nochmal!`" Es mangele aber nicht nur der Politik an Leidenschaft, sagte Greenwald in der F.A.Z. "Für Viele ist es ein Teil der menschlichen Natur, sich die bürgerlichen Freiheiten abkaufen zu lassen". Viele Menschen "verwechseln die Idee von Politik mit dem, was gerade stattfindet". Auf die Allwissenheit der Geheimdienste folge Allmacht, die die Verhältnisse verkehre, so Greenwald in der F.A.Z. "Es geht nicht nur um Überwachung, sondern auch um die extreme Unwucht, durch die alles, was getan wird, verborgen bleibt, während wir so lesbar sind wie ein aufgeschlagenes Buch. In einer funktionierenden Demokratie müsste es eigentlich andersrum sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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