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OPAL-Trasse wird nach Kriegstoten abgesucht

Archivmeldung vom 21.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Beim Bau der Erdgas-Pipeline, die von Lubmin an der Ostsee 470 Kilometer nach Süden bis zur deutsch-tschechischen Grenze führt, haben Archäologen bisher zahlreiche Funde insbesondere aus der Steinzeit sichergestellt. In den nächsten Wochen werden die Bautrupps jedoch auch auf Überreste aus der jüngeren Vergangenheit stoßen. Dann beginnen die Erdarbeiten östlich von Berlin und weiter südlich im einstigen Kessel von Halbe.

In diesen Regionen kamen zum Ende des Zweiten Weltkrieges Zehntausende ums Leben: Zivilisten auf der Flucht vor den erbitterten Kämpfen um Berlin, deutsche und sowjetische Soldaten. Ein Großteil der sterblichen Überreste und eine Unmenge an Munition und Kriegsschrott liegen bis heute unentdeckt in den märkischen Wäldern.

"Für uns ist die Verlegung der Erdgasleitung auch eine Chance, möglicherweise zahlreiche Gebeine russischer und deutscher Kriegsopfer bergen zu können. Sofern wir Hinweise zur Identifizierung finden, werden wir damit auch persönliche Schicksale klären", sagt Reinhard Führer, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Deshalb hat der Volksbund eine Vereinbarung mit der WINGAS-Gruppe getroffen, die den Bau der Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung (OPAL) realisiert. Seit Anfang Januar halten sich mehrere Umbettungs-Fachleute des Volksbundes auf Abruf bereit. Sobald die Munitionsbergungstrupps auf der 35 Meter breiten Trasse Hinweise auf menschliche Skelette finden, verständigen sie die Umbetter, damit sie die Gebeine bergen können. Dafür räumt ihnen die Bauleitung ausreichend Zeit ein. Handelt es sich um Kriegsopfer, überführen sie die Toten zu den Kriegsgräberstätten in Lietzen, Halbe oder Spremberg, wo sie ihre letzte Ruhestätte erhalten.

Der Einsatz der Volksbund-Mitarbeiter wird komplett von WINGAS finanziert. Die Inbetriebnahme von OPAL ist für den Herbst 2011 geplant. 

Quelle:  Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

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