Staatsanwaltschaft Zweibrücken prüft Ermittlungsverfahren gegen CIA-Agenten
Archivmeldung vom 21.07.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Zusammenhang mit den weltweit bekannt gewordenen CIA-Flügen in Folterstaaten, ist nun auch der US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Verdacht geraten. Es wird von der Saatsanwaltschaft in der gewaltsamen Verschleppung des Ägypters Abu Omar geprüft, ob hier ein Vermittlungsverfahren eingeleitet wird.
Dies berichtet das ARD-Magazin MONITOR in seiner
heutigen Ausgabe (21.45 Uhr im Ersten). Der ägyptische Staatsbürger
wurde am 17.02.2003 von mutmaßlichen CIA-Agenten auf offener Straße
in Mailand entführt. Über den US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkt
Ramstein soll er nach Kairo geflogen und dort gefoltert worden sein.
Erst Ende Juni hatte die Mailänder Staatsanwaltschaft Haftbefehle
gegen 13 CIA-Agenten erwirkt und damit eine Krise im Verhältnis
zwischen Italien und den USA verursacht.
Aufgrund der Nutzung des US-
Luftwaffenstützpunktes in Ramstein führt nun auch die
Staatsanwaltschaft in Zweibrücken Vorermittlungen durch. „Wir werden
prüfen, ob ein Ermittlungsverfahren einzuleiten ist“, sagte der
leitende Oberstaatsanwalt Eberhard Bayer gegenüber MONITOR. „Im
Rahmen eines Rechtshilfe-Ersuchens werden wir uns in einem so
genannten ‚Vorermittlungsverfahren’ an die Staatsanwaltschaft in
Mailand wenden und diese bitten, uns ihre Unterlagen zur Verfügung zu
stellen.“
Als Straftatbestände kommen für die Staatsanwaltschaft Zweibrücken
„Freiheitsberaubung, Nötigung und Menschenraub“ in Betracht. Geprüft
werde, inwieweit sich „Angehörige des CIA und andere US-Bürger“ für
diese Taten zu verantworten haben, sagte Oberstaatsanwalt Eberhard
Bayer gegenüber MONITOR.
Nach Recherchen des ARD-Magazins ist nicht nur der US-Stützpunkt
in Ramstein, sondern auch der Rhein-Main-Airport in Frankfurt/M.
regelmäßig vom CIA für Flüge in so genannte Folterstaaten genutzt
worden.
Quelle: Pressemitteilung WDR