Graf Lambsdorff (FDP) rechnet mit iranischen Vergeltungsschlägen auch in Europa
Archivmeldung vom 03.01.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der Tötung des iranischen Kommandeurs der Al-Kuds Brigaden, Quassem Soleimani, durch die USA warnt der stellvertretende FDP-Bundestagsfraktionschef, Alexander Graf Lambsdorff, vor Vergeltung.
Lambsdorff sagte am Freitag im Inforadio vom rbb, er halte es für möglich, dass Einheiten der al-Kuds-Brigaden Vergeltungsschläge und Terroranschläge in Europa durchführen: "Man muss damit rechnen. Es ist deswegen wichtig, dass wir unsere Sicherheitskräfte in die Lage versetzen, noch stärker mit den Amerikanern zusammen und anderen westlichen Verbündeten dafür zu sorgen, dass so etwas verhindert wird."
Die Situation sei sehr gefährlich. Durch den US-Raketenangriff sei der Faden der Eskalation wieder aufgenommen worden. Die Europäer hätten nur einen begrenzten Einfluss in dem Konflikt zwischen den USA und dem Iran. "Es ist wichtig, dass wir versuchen, beide Seite zur Vernunft zubringen." Dafür sei der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen das geeignete Gremium.
Der FDP-Außenpolitikexperte erklärte, Soleimani sei ein Stratege, sozusagen das Gehirn der aggressiven Politik des Iran gewesen und äußerst populär im Land. "Das wird der Iran nicht auf sich sitzen lassen können." Allerdings sagte Lambsdorff auch: "Die Aggression geht vom Iran aus."
Der Politiker erinnerte an den Angriff auf die US-Botschaft in Iraks Hauptstadt Bagdad, die vom Iran gesteuert worden sei. Bei der Tötung des Generals handele es "sich tatsächlich um eine defensive Maßnahme".
Das Interview zum Nachhören: http://ots.de/EZ9myt
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)