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Ökonom Piketty hält Stabilitätspakt für "eine Katastrophe"

Archivmeldung vom 07.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Thomas Piketty (2014)
Thomas Piketty (2014)

Foto: Sue Gardner
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der französische Starökonom Thomas Piketty hält den Stabilitätspakt "für eine richtige Katastrophe". Feste Regeln für zukünftige Defizite zu vereinbaren, "kann nicht funktionieren", sagte er in einem "Spiegel"-Gespräch. Das ganze System von Verhandlungen zwischen den Regierungen und der Brüsseler Bürokratie schaffe nur Frust.

"Wir Europäer haben aus der Finanzkrise mit unseren unzulänglichen politischen Instrumenten eine Schuldenkrise gemacht", sagte der Pariser Professor, dessen Buch "Das Kapital im 21. Jahrhundert" sich weltweit 1,5 Millionen Mal verkauft hat.

Als Lösung für Europas Probleme schlägt Piketty im "Spiegel" eine Fiskalunion für die 19 Länder der Eurozone vor. Er plädiert für eine Vergemeinschaftung der Schulden und "ein Europäisches Parlament für die Eurozone, dass sich aus Mitgliedern der nationalen Parlamente rekrutieren sollte". Dieses Parlament würde, so sein Vorschlag, auch die Höhe der Schulden und der Unternehmensteuern für die gesamte Eurozone fixieren. "Wenn wir eine gemeinsame Währung haben, müssen wir auch irgendwann akzeptieren, dass wir das Geld gemeinsam ausgeben", sagte Piketty.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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