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Grüne: Merkel vernachlässigt Ebola-Epidemie

Archivmeldung vom 26.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Dr. Angela Merkel Bild: CDU/Laurence Chaperon
Dr. Angela Merkel Bild: CDU/Laurence Chaperon

Nach Ansicht der Grünen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Ebola-Epidemie "sträflich vernachlässigt". "Während US-Präsident Obama sich mit einem eindringlichen Appell an die Weltgemeinschaft wendet, schweigt sich die Bundeskanzlerin Merkel zur Ebola-Krise aus", erklärten die Grünen-Sprecher Uwe Kekeritz und Kordula Schulz-Asche am Freitag in Berlin.

Demnach habe sich der von der Bundesregierung im Juli eingerichtete Krisenstab zu Ebola zehn Wochen lang durch "Nichtstun" ausgezeichnet. "Erst nachdem Merkel dem internationalen Druck nicht mehr ausweichen konnte, wurden weitere Hilfsmaßnahmen angekündigt", so die Grünen-Politiker. Gleichzeitig mangele es den Maßnahmen an einer klaren Federführung und einem abgestimmten Konzept.

"Das Verhalten der Bundesregierung grenzt an unterlassene Hilfeleistung. Statt schnell und entschieden zu handeln, verzettelt sich die Bundesregierung in unkoordiniertem Aktionismus", monierten Kekeritz und Schulz-Asche. "Merkel muss die Ebola-Krise jetzt zur Chefsache erklären. Deutschland kann es sich nicht mehr leisten, seine internationalen Verpflichtungen zu ignorieren."

"Ärzte ohne Grenzen" fordert Regierung zu schneller Ebola-Hilfe auf

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" hat die Bundesregierung aufgefordert, ihre Hilfszusagen im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika so schnell wie möglich umzusetzen. "Die medizinische Infrastruktur ist zusammengebrochen. Es müssen schnell Behandlungsplätze geschaffen werden", sagte der Vorstandsvorsitzende der deutschen Sektion, Tankred Stöbe, am Freitag im rbb-Inforadio. Man dürfe sich nicht mehr Wochen oder gar Monate Zeit lassen. Es gehe um Stunden und Tage. In den Krisenländern würden dringend ausgebildetes Personal und Krankenstationen benötigt. Stöbe betonte, die Hilfsorganisationen vor Ort seien an ihre Leistungsgrenzen angelangt: "Es ist total frustrierend, weil wir jetzt oft mehr mit den Beerdigungen zu tun haben als mit der Versorgung der Kranken."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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