Stromausfälle und geringe Produktivität – Europas Sanktionen bringen Schwellenländer in Bedrängnis
Archivmeldung vom 08.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie gegen Russland gerichteten Sanktionen und die Suche der EU nach Energiealternativen stellt Asiens Energieversorgung vor Probleme, wie das Handelsblatt berichtet. Nachdem bereits das Ringen um Flüssiggaslieferungen in Ländern wie Bangladesch und Pakistan massive Engpässe verursacht hatte, bringt nun das Hochfahren von Kohlekraftwerken in der EU die globalen Lieferströme durcheinander. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Die Bergbauindustrie in Indonesien, dem weltweit größten Exporteur von Kraftwerkskohle, geht von einer drastischen Verschiebung aus – weg von Asiens Schwellenländern und stattdessen hin Richtung Europa.
Bisher schickten indonesische Kohleproduzenten ihre Ware vor allem nach China und Indien – europäische Abnehmer spielten so gut wie keine Rolle. Doch das ändert sich: Italien wird bereits beliefert. Deutschland ist für die Branche der nächste große Kandidat. Die Bundesrepublik könne bereits 2023 zum zweit- oder drittgrößten Abnehmer werden, glaubt Pandu Sjahrir, der Chef der Vereinigung indonesischer Kohlebergwerke.
Bei Indonesiens bisher führenden Abnehmern sorgt diese Ankündigung für Unruhe: "Für Indien ist die Wiederbelebung von Kohlekraftwerken in Europa eine schlechte Nachricht", kommentiert der Ökonom Subhomoy Bhattacharjee, der über die Bedeutung der Kohlekraft für Indien ein Buch geschrieben hat. Er fürchtet, dass Indien als Konsequenz mit Versorgungsengpässen konfrontiert wird. Der Markt sei bereits sehr angespannt. "Es ist leicht vorherzusagen, dass die kommenden Monate nicht gerade angenehm werden."
Quelle: RT DE