ZDF-Interview mit Mahmud Ahmadinedschad Chefredakteur Dr. Peter Frey: "journalistische Hoheit liegt bei uns"
Archivmeldung vom 19.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ZDF-Moderator Claus Kleber hat in Teheran ein exklusives Interview mit Mahmud Ahmadinedschad geführt. Kleber sprach mit dem iranischen Präsidenten über dessen Nuklearpläne und die Situation der Menschenrechte im Land. "Es war ein spannendes und intensives Gespräch, allerdings ohne jedes Zeichen von Kompromissbereitschaft in der Atomfrage", berichtet Claus Kleber. "Wenn Ahmadinedschad eine Bombe bauen möchte oder will, wird er das bekannt geben. Und wenn wir sagen, wir bauen keine Bombe, dann bauen wir keine Bombe", sagte Irans Präsident dem ZDF.
Das Gespräch wurde gestern im Präsidentenpalast aufgezeichnet und wird heute, 19. März 2012, in kurzen Ausschnitten im ZDF-"Mittagsmagazin" um 13.00 Uhr und in längeren Passagen im "heute-journal" um 22.30 Uhr ausgestrahlt.
Nur äußerst selten stellt sich Ahmadinedschad den Fragen westlicher Journalisten. Das letzte Interview deutschsprachiger Medien fand 2010 statt. "Seit mehreren Jahren versucht das 'heute-journal', ein exklusives Interview mit dem Präsidenten der iranischen Republik zu bekommen. Anfang der letzten Woche verdichteten sich die Anzeichen, dass Ahmadinedschad bereit ist, Claus Kleber ein Interview zu geben", erläutert Chefredakteur Peter Frey die Entstehungsgeschichte.
Lange war das Vorhaben daran gescheitert, dass die iranische Seite auf einem Live-Gespräch bestand. Schließlich ergab sich aber doch die Möglichkeit, eine Aufzeichnung zu verabreden. "Die journalistische Hoheit liegt damit bei uns. Im Hauptprogramm wird das Interview in Ausschnitten ausgestrahlt, die eingebettet sind in eine umfassende Berichterstattung über die aktuelle Lage in Iran und die Nuklearprogramme des Staates", so Frey.
Ahmadinedschad gilt wegen seiner Atompolitik und der Drohungen gegen Israel als einer der gefährlichsten und unberechenbarsten Politiker weltweit. Blutig schlug er die so genannte grüne Revolution im eigenen Land nieder. "Gleichzeitig ist er einer der wichtigsten politischen Player in der Golfregion", erklärt Peter Frey. In voller Länge von 40 Minuten ist das Interview von 23.00 Uhr an auf heute.de und um 0.15 Uhr in ZDFinfo zu sehen.
Quelle: ZDF (ots)