70.000 Flüchtlinge in mauretanischer Wüste gestrandet
Archivmeldung vom 12.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der mauretanischen Wüste spielt sich derzeit weitestgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit eine Tragödie ab: Rund 70.000 Flüchtlinge aus Mali sind dort regelrecht "gestrandet". Sie leben derzeit unter widrigsten Bedingungen, ohne ausreichend Nahrung, Wasser, Unterkünfte und medizinische Hilfe, berichtet "Ärzte ohne Grenzen".
Die Hilfsorganisation forderte am Freitag auch andere Organisationen dazu auf, sich dringend um die grundlegendsten Bedürfnisse dieser Flüchtlinge zu kümmern. Angesichts der ethnischen Spannungen in der Heimat der Menschen im Norden Malis gebe es kaum Hoffnung, dass diese bald dorthin zurückkehren können. Nach dem Beginn des französisch-malischen Militäreinsatzes im Januar 2013 kamen rund 15.000 neue Flüchtlinge nach Mbéra. Die medizinische Versorgung des Einzelnen habe sich dadurch weiter verschlechtert, so die Hilfsorganisation. Die Zahl der mangelernährten Kinder, die in ein Ernährungsprogramme aufgenommen wurden, habe sich von 42 auf 106 mehr als verdoppelt. "Diese Zahlen zeigen, dass sich der Zustand der Flüchtlinge im Lager noch verschlechtert hat", sagt Henry Gray, Nothilfe-Koordinator von Ärzte ohne Grenzen. "Dabei sollten sie hier eigentlich Hilfe erhalten, vor allem auch Nahrungsmittel. Es ist klar, dass man auf diesen Zustrom von Flüchtlingen nicht genug vorbereitet war. Die Lage hat sich in den vergangenen Wochen zwar verbessert, ist aber immer noch äußerst prekär. Daher müssen die Hilfsorganisationen ihre Anstrengungen intensivieren und so lange wie notwendig aufrecht erhalten: Unterkünfte, Trinkwasser, Latrinen und Nahrungsmittel müssen den humanitären Mindeststandards entsprechen und den Notleidenden zur Verfügung gestellt werden." Die Flüchtlinge sind Opfer des Rebellenkrieges, der derzeit im Norden Malis herrscht. Obwohl malische Regierungstruppen die Rebellen mit Hilfe der französischen Armee zurückdrängten, kommt es immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur