Schulze beauftragt für Syrien Hilfsprojekte von 60 Millionen Euro
Archivmeldung vom 30.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien hat Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) mehrere Hilfsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 60 Millionen Euro in Auftrag gegeben. "Die humanitäre Situation der Menschen in Syrien ist katastrophal", sagte Schulze dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Weite Teile des Landes seien nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg zerstört.
90 Prozent der Bevölkerung lebten in Armut und seien auf Hilfe
angewiesen. Zwar sei noch unklar, wie es in dem Land weitergehe. "Aber
die Möglichkeit für eine positive Entwicklung ist da und diese sollten
wir jetzt nach Kräften unterstützen", so die Ministerin. Sie stellte
klar, dass die geplanten Projekte nicht mit den syrischen Machthabern,
sondern ausschließlich über UN-Hilfswerke und
Nichtregierungsorganisationen umgesetzt würden.
Konkret sollen
nach Angaben des Entwicklungsministeriums 25 Millionen Euro an das
UN-Kinderhilfswerk Unicef fließen, das sich unter anderem um die
Instandsetzung von Schulen kümmert. Zudem soll mit dem Geld die
psycho-soziale Betreuung von traumatisierten Kindern finanziert werden.
Mit sechs Millionen Euro wird außerdem ein Projekt der Hilfsorganisation
Arche Nova unterstützt, die Schulen für rund 3.000 Kinder und
Jugendliche betreibt. Weitere 19 Millionen Euro sollen an die
UN-Entwicklungsorganisation UNDP gehen, die insbesondere für
Binnenvertriebene Kurzzeitjobs organisiert, etwa bei der Beseitigung von
Müll und Trümmern.
Sieben Millionen Euro werden für syrische
Nichtregierungsorganisationen bereitgestellt, die sich mit eigenen
Projekten unter anderem um die Aussöhnung der verschiedenen
Bevölkerungsgruppen kümmern. Weitere drei Millionen Euro will
Entwicklungsministerin Schulze für einen speziellen UN-Fonds zur
Verfügung stellen, der syrische Frauenorganisationen fördert.
Das
Geld stammt aus dem Haushalt 2024, in dem insgesamt 132 Millionen Euro
für Projekte in Syrien vorgesehen sind. Für 2025 sollen abhängig von der
Entwicklung vor Ort weitere Projekte vorbereitet werden. "Wir haben
unsere Erwartungen klar formuliert: ein Bildungssystem frei von
Ideologie, Diskriminierung und Ausgrenzung. Wenn die Entwicklung in die
richtige Richtung geht, sind wir bereit, auch in anderen Bereichen mehr
zu tun", sagte Schulze.
Quelle: dts Nachrichtenagentur