Erfolgreiche Entwicklungshilfe auf den Philippinen
Archivmeldung vom 22.05.2018
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Freigeschaltet durch André Ott"Bei uns erfahren Sie genau, wem Sie mit Ihrer Spende helfen", ist das Versprechen der Hösbacher Hilfsorganisation Global Micro Initiative e.V. (GMI). Um das gewährleisten zu können, reiste GMI's Vorsitzender Tobias Schüßler auf die Philippinen. Dort besuchte er die Organisation Project Life Subic, mit der GMI seit seiner Gründung 2014 zusammenarbeitet sowie Projektteilnehmer in den Slumgebieten.
"Der wichtigste Bestandteil meiner Besuche ist die Kassenprüfung", erklärt Schüßler. "Damit stellen wir Transparenz sicher und können unseren Spendern garantieren, dass ihre Spende wirklich ankommt. Project Life hat ausgezeichnete Arbeit geleistet. Ich konnte alle Ein- und Auszahlungen nachverfolgen, alle Belege waren vorhanden und stimmten mit dem überein, was wir unterjährig an Informationen erhielten."
Endlich ein sicheres Zuhause
Ein weiteres Highlight war der Besuch bei Catherine. Sie war 2014 die allererste Projektteilnehmerin, die einen Mikrokredit von GMI erhielt. Damals hatte Catherine den Traum, irgendwann aus ihrer Wellblechhütte wegziehen zu können, die jedes Jahr überflutet wurde und weder festen Fußboden noch fließendes Wasser hatte. "Heute lebt Catherine in einer sicheren, überflutungsfreien Gegend. Ihre Wohnung finanziert sie ausschließlich aus dem Gewinn ihres Unternehmens, welches sie durch unsere Mikrokredite dann sogar noch vergrößern konnte", so Schüßler. "Wir sind froh und sehr ermutigt, dass sich Catherine ihren Traum erfüllen konnte."
Überraschende Eindrücke beim Besuch zweier Textilfabriken
Einstürzende Fabriken, überhitzte Hallen, fehlende Sicherheitsvorkehrungen, schlechter Lohn - das sind die Assoziationen, wenn es um Textilfabriken in Asien geht. "Was wir bei unseren unangekündigten Besuchen hier sahen, war sehr anders als das, was ich durch die Nachrichten aus Bangladesch im Kopf hatte", berichtet Schüßler. "Die Arbeiter erhalten neben kostenlosen Getränken während der Arbeit fast das doppelte des örtlichen Mindestlohns, was ein Leben oberhalb der Armutsgrenze ermöglicht. Nichts wirkte gedrängt oder überladen. Sicherheitshinweise waren an vielen Stellen angebracht und schriftlich und in Bildern dargestellt. Janice, die Mitarbeiterin, die uns spontan durch die erste Firma führte, erklärte uns, dass Arbeiter hier Karriere machen könnten. Vom Assistenten des Nähers zum Näher selbst und von da zur Qualitätskontrolle oder in die Verwaltung."
In der zweiten Fabrik bot sich den Besuchern ein ähnliches Bild: Große Arbeitsflächen, unter 100 Mitarbeiter und ein amerikanischer Manager, der stolz erklärte: "Bei uns erhalten die Leute langfristige Verträge. Ich habe keine Zeit, ständig Neue einzustellen und einzuarbeiten. Fluktuation gibt es hier kaum, denn meine Mitarbeiter werden sorgfältig ausgewählt und erhalten Benefits, damit sie bleiben."
Leslie Nabong, Leiterin von Project Life Subic erklärte: "Bevor wir unseren Teilnehmern eine Firma empfehlen, nehmen wir Kontakt mit den potentiellen Arbeitgebern auf. So stellen wir sicher, dass die Arbeitsbedingungen angemessen sind und die Firma nicht nach Religion, Alter oder Geschlecht diskriminiert."
Die Erkenntnisse der Fabrikbesichtigungen bestärkten Schüßler darin, dass die Kosten zur Förderung einer Ausbildung (90 EUR), nachhaltig zur Verbesserung der Lebenssituation der Auszubildenden beitragen. Text: Rebecca Ghawi und Silvia Schüßler
Quelle: Global Micro Initiative e.V. (ots)