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Koalition weist Obama-Kritik an Europäern zurück

Archivmeldung vom 29.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, hat die Kritik des amerikanischen Präsidentschaftsbewerbers Barack Obama am mangelnden Engagement der Europäer in Afghanistan zurückgewiesen.

"Ich sehe überhaupt keinen Grund, von unserer Haltung abzuweichen, zumal wir keinen Einfluss auf die Art der Kriegführung der Amerikaner haben", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). "Hinter der Debatte steckt der wiederholte Versuch zu erreichen, dass die Generalität über alle Truppen frei verfügen kann. Das ist für uns untragbar, weil man damit die politische Kontrolle über den Einsatz aufgeben würde." Überdies hätten die USA in Afghanistan eine "herausragende Verantwortung", die über die Verantwortung der Verbündeten hinausgehe. Zu einem möglichen Regierungswechsel in den USA erklärte Arnold: "Es wäre ein großer Vorteil, wenn die Demokraten dran wären, weil sie mehr auf Diplomatie setzen." Doch der Druck auf Europa werde "nicht geringer". "Das Motto »America first« wird von Clinton und Obama nicht geändert". Der sicherheitspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Winfried Nachtwei, sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Ich hoffe, dass Obama das amerikanische Engagement in Afghanistan nicht als Drecksarbeit bezeichnet." Man dürfe sich ansonsten keine Illusionen machen. "Auch eine demokratische Regierung will, dass es eine kräftige Beteiligung in Afghanistan gibt." Obama hatte von den Europäern mehr Unterstützung und die Aufhebung von Einschränkungen bei der Verwendung von Truppen gefordert. Die Situation sei untragbar, wo "von den USA und Großbritannien verlangt wird, die Drecksarbeit zu machen, und niemand sonst sich tatsächlich Feuergefechte mit den Taliban liefern will".

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger

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