Uno-Flüchtlingshilfe beklagt Leid von Flüchtlingen im Libanon
Archivmeldung vom 10.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Nationale Direktor der Uno-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, hat Hilfe für die vom Libanon-Krieg betroffenen Flüchtlinge gefordert und dabei auch um Spenden gebeten. "Die jüngsten Bombenangriffe im Libanon haben verheerende Auswirkungen und verschärfen die humanitäre Notlage im Land", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Unschuldige Menschen haben ihr Leben verloren, Tausende sind gezwungen,
aus ihrer Heimat zu fliehen - darunter auch viele Flüchtlinge aus
Syrien, die nun erneut vertrieben wurden. Laut libanesischer Regierung
sind über eine Million Menschen auf der Flucht."
Ruhenstroth-Bauer
appellierte: "Wir brauchen dringend Spenden, um die Soforthilfe des
UNHCR im Libanon unterstützen zu können. Die Menschen im Libanon dürfen
nicht den Preis zahlen für das Versagen bei der Suche nach politischen
Lösungen und der Beendigung dieses Teufelskreises der Gewalt."
So
stehe etwa das Gesundheitssystem unter enormem Druck. Angesichts der
großen Zahl von Menschen, die innerhalb von nur zwei Wochen innerhalb
des Landes zur Flucht gezwungen worden seien, seien auch die von der
Regierung betriebenen Unterkünfte überlastet.
Zwar arbeite das
UN-Flüchtlingshilfswerk nun mit humanitären Partnerorganisationen und
den Behörden daran, sichere Unterkünfte für Menschen ohne Obdach zu
finden. Es versorge die Menschen außerdem mit lebenswichtigen
Hilfsgütern, Bargeld und leiste medizinische Versorgung und andere
Unterstützung. "Die internationale Gemeinschaft muss jedoch die Mittel
erheblich aufstocken, damit die humanitären Hilfskräfte angemessen
reagieren können", fügte der Chef des deutschen UNHCR-Partners hinzu.
Dass
es Flüchtlinge aus dem Libanon nach Deutschland schaffen werden, gilt
hingegen als wenig wahrscheinlich: "Ich vermute, dass die aktuelle
Entwicklung wenig Auswirkungen auf Deutschland hat", sagte
Migrationsforscher Gerald Knaus dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Die
einzige Chance für Flüchtlinge, aus dem Libanon herauszukommen, wäre
der Weg mit Booten nach Zypern. Aber auch das würde Deutschland nicht
direkt betreffen. Außerdem schließt Israel Teile der libanesischen
Küste", so Knaus.
Im Libanon gibt es neben den libanesischen Binnenflüchtlingen 1,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien.
Quelle: dts Nachrichtenagentur