Mann aus Hamburg stirbt im syrischen Bürgerkrieg
Archivmeldung vom 13.12.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEr zog in den Heiligen Krieg gegen den syrischen Machthaber Baschar Al-Assad - und wurde getötet: der deutsche Staatsbürger Gökhan C., Kampfname "Asadullah". Der 25-Jährige starb nach Informationen des NDR Politikmagazins "Panorama 3" vor wenigen Wochen im Norden Syriens. Das bestätigte der Leiter des Hamburgischen Verfassungsschutzes, Manfred Murck auf Anfrage. Gökhan C. ist der erste Hamburger, der im syrischen Bürgerkrieg zu Tode kam - unter welchen Umständen, ist bisher noch unklar. Es spreche einiges dafür, dass sich C. "in der militanten Szene bewegte und Kontakt zu militanten Gruppen hatte", sagte Murck gegenüber "Panorama 3".
Vor seiner Ausreise im Sommer gehörte Gökhan C. mutmaßlich zur dschihadistisch-islamistischen Szene der Hansestadt und Schleswig-Holsteins. Dort war er vermutlich auch Mitglied der inzwischen verbotenen Organisation "Millatu Ibrahim" an. Zudem war er offenbar auch in der so genannten "Gefährderdatei Islamismus" des Hamburger Landeskriminalamtes verzeichnet.
Nach NDR Recherchen ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft gegen ihn und 14 weitere Islamisten aus dem Raum Hamburg wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat (§89a StGB). C. soll für die radikale Al-Nusrah-Front im syrisch-türkischen Grenzgebiet militärisch trainiert und später auch gekämpft haben. Die Al-Nusrah-Front steht dem Terrornetzwerk Al-Qaida nahe und wurde vor einigen Monaten von der Europäischen Union als terroristische Organisation gelistet.
Gökhan C. war einer von etwa 230 Deutschen, die nach Angabe des Bundesinnenministeriums in den letzten Monaten nach Syrien gereist sind, um dort gegen Machthaber Assad zu kämpfen. Gemeinsam mit einem Glaubensbruder soll C. Ende Juli über die Schweiz und die Türkei in das Bürgerkriegsland eingereist sein, heißt es.
Etwa ein Dutzend Deutsche kamen bei den Kämpfen bisher ums Leben. Deutsche Sicherheitsbehörden warnen seit Monaten besonders vor Rückkehrern aus dem Krisengebiet. Diese könnten sich vor Ort weiter radikalisiert haben und seien zum Teil militärisch ausgebildet worden. Über konkrete Anschlagspläne ist den Behörden allerdings zurzeit nichts bekannt.
Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)