Botswana - Regierung bewilligt Diamanten-Mine auf dem Land der Buschleute
Archivmeldung vom 11.12.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Botswanische Regierung hat den Bau einer umstrittenen Diamanten-Mine auf dem Land der Kalahari Buschleute bewilligt. Die Vorraussetzung hierfür war, dass die Bergbaugesellschaft Gem Diamonds, die Buschleute nicht mit Wasser versorgt.
Die Regierung behält sich hingegen das Recht vor, das Wasser aus den Brunnen, die von Gem gebohrt werden sollen, für wild lebende Tiere zu nutzen.
Die von Gem Diamonds vorgelegte Umweltverträglichkeitsprüfung der geplanten Mine hat die Regierung akzeptiert.
Die Buschleute des Central Kalahari Game Reserve sind mit Wasserknappheit konfrontiert. Die Regierung hatte den Buschleuten verboten einen Brunnen zu nutzen, welcher ihre wichtigste Wasserquelle war, bevor sie von der Regierung unrechtmäßig von ihrem Land vertrieben wurden.
Das Unternehmen Gem Diamonds behauptet, dass die Buschleute den Bau der Mine unterstützen - die Indigenen hatten jedoch keinen Zugang zu unabhängigen Informationen über die möglichen Auswirkungen der Mine.
Einige Wochen zuvor, hatte ein Beratungsunternehmen die Indigenen besucht. Dieses befragte die Buschleute zu ihrer Meinung bezüglich des Diamantenabbaus auf ihrem Land. Kurz nachdem die Befragung beendet wurde, ist der Projektleiter der durchgeführten Erhebung dem Gremium von Gem Diamonds beigetreten. Dies stellt die Objektivität dieses Konsultationsverfahren ernsthaft in Frage.
Der Direktor von Survival International, Stephen Corry, sagte heute: „Es ist skandalös, dass die Botswanische Regierung darauf besteht, dass Gem Diamonds die Buschleute nicht mit Wasser versorgt. Die Regierung scheint es ernsthaft darauf anzulegen, die Buschleute mit allen Mitteln von ihrem Land fern zu halten. Angenommen, die Buschleute wären für den Minenbau - ist der Mangel an Informationen, die an sie weitergegeben wurde viel zu gering, um das beurteilen zu können. Es ist wahrscheinlich, dass sie noch nicht einmal darüber informiert wurden, dass sie auf dem Gebiet der Mine keinen Zugang zu Wasser haben werden.“
Quelle: Survival International Deutschland e.V.