Schulze: Trumps Anti-Klima-Kurs schweißt Rest der Welt zusammen
Archivmeldung vom 11.11.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićZum Auftakt der UN-Klimakonferenz in Baku hat Entwicklungsministerin Svenja Schulze größere Anstrengungen gefordert, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Klimawissenschaftler gingen davon aus, dass dieses Ziel "möglicherweise kurzfristig überschritten wird", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Aber entscheidend ist, jetzt nicht zu resignieren, sondern dran zu
bleiben. Denn jedes Zehntelgrad Erwärmung, das wir vermeiden, zählt,
weil es die Dürren, Fluten und Hitzewellen der Zukunft abmildert."
Schulze
forderte vor der am Montag beginnenden COP 29 "sichtbare Fortschritte
in allen Ländern". Das bedeute "anspruchsvollere Klimapolitiken,
Investitionen in Windkraft, Sonnenenergie und die Anpassung an den
Klimawandel und zugleich weniger Kohle, Öl und Gas".
Zugleich
zeigte sich die Ministerin zuversichtlich, dass sich die internationale
Gemeinschaft der Klimapolitik des gewählten US-Präsidenten Donald Trump
entgegenstellen wird. "Beim letzten Mal hat Trumps Anti-Klima-Kurs den
Rest der Welt zusammengeschweißt", sagte Schulze. "Das wird uns wieder
gelingen."
Trump habe es schon in seiner ersten Amtszeit von 2016
bis 2020 nicht geschafft, "die Kohle zurückzubringen", sagte Schulze.
"Die erneuerbaren Energien sind inzwischen ein so gutes Geschäft, dass
selbst Republikaner in den USA sich das nicht entgehen lassen wollen."
Auf
der Weltbühne würden andere Großmächte wie China versuchen, das Vakuum
zu füllen, das die USA hinterließen. "Auch Deutschland wird als Teil der
Europäischen Union eine wichtigere Rolle spielen als Brückenbauer."
Zweifel
an der Handlungsfähigkeit der Bundesregierung nach dem Bruch der
Ampelkoalition wies Schulze zurück. "Deutschland hat sich seinen guten
Ruf in der internationalen Klimapolitik über Jahrzehnte und in
verschiedenen Regierungskoalitionen aufgebaut. Dieses starke Engagement
wird bleiben, weil es richtig und weil es im deutschen Interesse ist",
sagte sie.
"Die meisten haben das verstanden, Christian Lindner
leider nicht. Aber die Zeit, in der das zum Problem werden konnte, ist
ja nun vorbei." Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Finanzminister Lindner
(FDP) am Mittwoch entlassen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur