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Ex-BND-Präsident Wieck: Gespräch mit Snowden in Moskau wird zweifach abgehört

Archivmeldung vom 07.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Snowden auf einem Plakat während einer Demonstration in Hongkong
Snowden auf einem Plakat während einer Demonstration in Hongkong

Foto: Excolis
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Hans-Georg Wieck, geht davon aus, dass ein Gespräch deutscher Vertreter mit dem NSA-Enthüller Edward Snowden in Moskau sowohl von russischen als auch von amerikanischen Geheimdiensten abgehört würde. "Ich nehme nicht an, dass die Russen Probleme machen", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung", fügte aber hinzu: "Das Gespräch wird von den Russen abgehört und auch von den Amerikanern mitgeschnitten." Davon müsse man fest ausgehen.

Wieck erklärte weiter: "Die Amerikaner werden das Gespräch nicht gerne sehen. Aber das haben sie sich nun selbst eingebrockt. Spionage gegen einen Verbündeten kann sehr viel kosten."

Linke fordert Zeugenschutzprogram für Snowden

Die Linke fordert für den NSA-Enthüller Edward Snowden von Angela Merkel ein Zeugenschutzprogramm und schlägt für die Sondersitzung des Bundestags am 18. November die Aufhebung des Fraktionszwangs vor. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Parteichef Bernd Riexinger: "Der Bundestag soll abstimmen, ob Snowden in Deutschland die Aufnahme und eine Aussage ermöglicht wird. Ich erwarte, dass das eine Abstimmung ohne Fraktionszwang wird. Das ist eine politische, moralische und humanitäre Frage."

Snowden sei ein wichtiger Zeuge. "Und ein wichtiger Zeuge gehört mindestens in ein Zeugenschutzprogramm", sagte Riexinger weiter. Die Bundeskanzlerin müsse sich dafür einsetzen. "Angela Merkel hat den Auftrag, Schaden vom Land abzuwenden. Mit ihrem Nichtstun im Fall Snowden verletzt sie jedoch ihren Amtseid."

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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