Britischer Sicherheitsdienst blamiert sich
Archivmeldung vom 13.03.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVertrauliche Dokumente mit detaillierten Plänen der britischen Premierministerin Theresa May sind aus Versehen in einem Zug auf dem Weg nach Edinburgh vergessen worden, meldet die Zeitung „The Telegraph“. Diese Panne stellt laut der Zeitung ein ernstes Risiko für die Sicherheit der Regierungschefin dar.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Die Papiere wurden demnach von einem Passagier in der ersten Klasse des Zuges entdeckt, mit dem May in die schottische Hauptstadt gereist war. Neben dem genauen Reiseplan der Premierministerin enthielten die Dokumente dem Blatt zufolge auch die Adresse des Hotels, in dem sich May während ihres Besuchs in Schottland aufhalten sollte.
Außerdem habe es in den zurückgelassenen Papieren Angaben zu einem geplanten Telefongespräch mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sowie zu einem Abendessen mit dem britischen Schatzmeister gegeben.
Die Downing Street habe bereits Ermittlungen zu dem Vorfall eingeleitet.
Ken Wharfe, ehemaliger Leibwächter von Prinzessin Diana, bezeichnete diesen Patzer nach Zeitungsangaben als „unverzeihlich“: Dieses Datenleck stelle eine große Gefahr für die Sicherheit der Premierministerin dar.
„Diese Papiere geben detaillierte Angaben zu allen ihren Bewegungen. Hätten diese Informationen potenzielle Terroristen erreicht, würde dies ihre Pläne nur bekräftigen“, so Wharfe. Außerdem würde dies von Terroristen als Zeichen der Schwäche der britischen Sicherheitsdienste gedeutet.
Dies ist allerdings nicht das erste Mal, dass dem britischen Sicherheitsdienst ein solcher Fehler unterlaufen ist. So war vor einem Monat bekannt geworden, dass bei Mays US-Reise ihr Flugzeug „May Force One“ ein leichtes Ziel von Terroristen hätte werden können. Denn alle Flugdaten wie Koordinaten, Höhe, Geschwindigkeit und Richtung wurden in Echtzeit online angezeigt und konnten von jedem beliebigen Gerät verfolgt werden. Auf den Vorfall wurden später Journalisten aufmerksam. Wie Experten erläuterten, war es wegen eines angeschalteten Transponders zu der Panne gekommen, die entsprechend den Sicherheitsvorschriften bei Militär- und Diplomatenflugzeugen abgestellt werden."
Quelle: Sputnik (Deutschland)