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Der wahre Preis des Luxus: Arbeitsrechtsverletzungen bei Prada und Samsonite

Archivmeldung vom 06.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zum internationalen Frauentag fordert die Kampagne für 'Saubere' Kleidung die Luxusfirmen Prada und Samsonite auf, gegen Arbeitsrechtsverletzungen bei ihrem türkischen Zulieferer DESA vorzugehen.

Aktivisten protestieren gegen die Entlassung von Gewerkschaftern vor Prada Läden in Rom, Mailand, London, Madrid, Paris und Istanbul. Von Deutschland aus senden Unterstützer der Kampagne Protestemails an die Unternehmen. Im April 2008 hatte der türkische Lederfabrikant DESA 44 Gewerkschafter der türkischen Gewerkschaft für Lederarbeiter Deri Is entlassen und 55 Arbeiter gezwungen, ihre Gewerkschaftstätigkeit niederzulegen. Seitdem protestieren die betroffenen Arbeiter.

"Es wird mittlerweile Zeit, dass sich Prada und Samsonite für die Gewerkschafter und die Anerkennung der Gewerkschaft einsetzen", sagt Julia Thimm von der Kampagne für 'Saubere' Kleidung. Ein türkisches Gericht hat in etlichen Fällen bestätigt, dass die Entlassungen der Gewerkschafter rechtswidrig waren. Das Gericht hat die DESA Geschäftsführung aufgefordert, die Gewerkschafter wiedereinzustellen oder angemessen zu entschädigen.

Im November 2008 startete die Kampagne Protestaktionen gegen Prada und Samsonite sowie andere europäische Luxusunternehmen, die bei DESA produzieren. Die DESA Geschäftsleitung fühlte sich unter Druck und trifft sich seit Dezember mit der Gewerkschaft. Jedoch konnte eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bisher noch nicht erreicht werden. Die Geschäftsführung weigert sich, Vereinbarungen schriftlich festzuhalten und beginnt die Verhandlungen jedes Mal von neuem.

Unter den entlassenen Arbeitern ist auch Emine Arslan. Sie hatte acht Jahre lang bei DESA in Sefaköy gearbeitet. Als sie sich der Gewerkschaft anschloss, entließ DESA sie. "Sie kämpft unermüdlich für ihre Wiedereinstellung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen", berichtet Thimm. "Die DESA Geschäftsführung hat versucht, sie erst zu bestechen und dann ihre elfjährige Tochter zu entführen. Aber Emine lässt sich durch nichts einschüchtern". Ihr Einsatz hatte europaweit für Aufmerksamkeit gesorgt.

Quelle: Kampagne für 'Saubere' Kleidung

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