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Droht eine neue Asienkrise? Asiens Wirtschaft muss mehr Reformen wagen

Archivmeldung vom 14.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de

Asiens Volkswirtschaften stehen dieses Jahr vor großen Herausforderungen. Aufgrund der verhaltenen Weltwirtschaftslage sinkt die Nachfrage nach Waren aus der Region. Zudem droht vielen Ländern im Zuge der strafferen US-Geldpolitik ein Abzug von ausländischem Kapital. Die Ankündigung der restriktiven Geldpolitik hatte eine Vielzahl asiatischer Währungen 2013 auf Talfahrt geschickt. Ähnlich begann auch schon die erste Asienkrise 1997/98. Die Befürchtung besteht, dass sowohl die Wachstumsraten als auch die Wettbewerbsfähigkeit vieler Länder unter Druck geraten könnten.

Gerade China spielt für die gesamte Region eine tragende Rolle: "Viele asiatische Lieferländer sind von den wirtschaftlichen Entwicklungen in China abhängig. Damit die Stabilität in der Volksrepublik erhalten bleibt, muss die Regierung auf einigen Feldern Reformen einleiten, darunter insbesondere bei der Umstrukturierung von Staatsbetrieben und dem Finanzsektor. Zugleich strebt die Regierung ein gemächlicheres und nachhaltigeres Wachstum an", so Helmut Kahlert, Asien-Experte bei Germany Trade & Invest. Ein harter Aufprall sei dennoch nicht zu erwarten, man wolle das Wachstum nicht unter 7 Prozent stürzen lassen.

Auch in den anderen asiatischen Ländern sind mehr Strukturreformen erforderlich. Nach Meinung der GTAI-Experten vor Ort wurde es in den Boomjahren häufig versäumt, den Ausbau der Infrastrukturen voranzutreiben. Auch in den Bereichen Rechtssicherheit und Korruption gibt es häufig Optimierungsbedarf. Je nach Land oder Region müssen sich die Regierungen unterschiedlichen Herausforderungen stellen: Indien und Indonesien sind mit einem drastischen Währungsverfall konfrontiert, Japans Staatsverschuldung bleibt mit etwa 230 Prozent des BIP auf Rekordniveau. In Südkorea und Thailand hingegen sind viele private Haushalte hoch verschuldet.

Droht der Region nun eine zweite Asienkrise? Kahlert gibt vorerst Entwarnung: "Wir glauben nicht unbedingt, dass es zu ähnlich gravierenden Entwicklungen kommen wird. Man hat aus der ersten Krise gelernt und ist mit einem effektiv geregelten Finanzsektor zumindest besser auf spekulative Kapitalabflüsse und Wechselkursturbulenzen eingestellt." Trotz etwas trüberer Aussichten dürften die meisten Staaten in Asien auch 2014 weiterhin mit Wachstum rechnen.

Quelle: Germany Trade and Invest (ots)

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