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Amnesty-Asylexpertin: Europa muss sich wachsender Zahl von Flüchtlingen stellen

Archivmeldung vom 22.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Jerzy / pixelio.de
Bild: Jerzy / pixelio.de

Als beschämend bezeichnet die Asylexpertin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Wiebke Judith, das Ergebnis des jüngsten EU-Innenministertreffens. Die Staaten-Vertreter einigten sich am Montag nicht auf die von der EU-Kommission vorgeschlagene Aufnahme von 60.000 Flüchtlingen, sondern insgesamt auf nur knapp 56.000. Dabei sei Hilfe für die EU-Mitgliedsstaaten wie auch für Krisenregionen dringend geboten. "Angesicht der Situation, insbesondere in Syrien, werden weiter viele Menschen versuchen, in der EU Schutz zu finden. Europa muss sich dieser Realität stellen", schreibt Judith in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe).

Judith kritisiert darüber hinaus das Vorgehen mehrerer Regierungen in EU-Ländern, wie den Bau eines Grenzzauns in Ungarn. Angesichts dieser "politischen Kaltherzigkeit" sei das wachsende Engagement in der europäischen Bevölkerung für Flüchtlinge ein Hoffnungsschimmer. Denn in der europäischen Flüchtlingspolitik sei die Zeit reif für große Taten: "eine wirksame Unterstützung von Griechenland und Italien, ein Umdenken in der Verteilungspolitik insgesamt, ein großangelegtes Neuansiedlungsprogramm und eine Abkehr vom Populismus auf Kosten von Flüchtlingen".

Quelle: neues deutschland (ots)

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