Ehemaliger US-Notenbankchef Alan Greenspan glaubt, dass "Euro US-Dollar als Reservewährung ablösen kann"
Archivmeldung vom 17.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ehemalige US-Notenbankchef Alan Greenspan hält es "für durchaus denkbar, dass der Euro den US-Dollar als Reservewährung ablöst, oder als gleichrangige Reservewährung gehandelt wird". Dies sagte Greenspan in einem Gespräch mit dem Magazin stern, das am Donnerstag erscheint.
Als Reservewährung liege
der US-Dollar immer noch vorn, so Greenspan zum stern, doch er habe
gegenüber dem Euro "keinen allzu großen Vorsprung mehr". Die
Europäische Zentralbank (EZB) habe sich "zu einer ernstzunehmenden
Kraft in der Weltwirtschaft entwickelt, zu einem internationalen
Machtfaktor", sagte Greenspan dem stern.
Auch in einem Vorwort zur deutschen Ausgabe seiner Memoiren ("Mein
Leben für die Wirtschaft") die ab heute (Montag) im Buchhandel sind,
lobt Greenspan die Euro-Notenbanker und ihre Währung. "Es war eine
außergewöhnliche Leistung und ich staune bis heute, was meine
europäischen Kollegen aufgebaut haben," so Greenspan.
Ende 2006 habe der Euro bereits 25 Prozent der Zentralbankreserven
und 39 Prozent aller grenzüberschreitenden liquiden
privatwirtschaftlichen Forderungen ausgemacht. Der US-Dollar habe mit
66 Prozent beziehungsweise 43 Prozent keinen allzu großen Vorsprung
mehr. Die Wirtschaft der Euro-Länder habe von der Stärke der neuen
Währung profitiert. Wie im Falle des US-Dollar, so Greenspan, habe
die Verwendung des Euro als Reservewährung zu einem Rückgang der
Zinsen in der Eurozone geführt, was "zweifelsohne zum gegenwärtigen
europäischen Wirtschaftswachstum beigetragen hat".
Quelle: Pressemitteilung stern