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EU droht Serbien mit Unterbrechung der Öllieferungen aus Russland

Archivmeldung vom 30.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Lage von Serbien in Europa
Lage von Serbien in Europa

Von TUBS - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14910623

Serbien soll Berichten zufolge ab Mitte Mai von Lieferungen russischen Erdöls abgeschnitten werden. Das teilte der kroatische Pipelinebetreiber mit, über den das Balkanland sein Öl bezieht. Grund seien die EU-Sanktionen gegen russische Ölfirmen. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Der staatliche kroatische Ölpipelinebetreiber JANAF hat angekündigt, dass er die Öllieferungen an das serbische Öl- und Gasunternehmen Naftna Industrija Srbije (NIS) ab Mitte Mai aufgrund der jüngsten Sanktionen der EU gegen Russland einstellen wird.

Russlands staatlicher Ölkonzern Gazprom besitzt einen Anteil von 56,15 Prozent an NIS, das zu den größten Öl- und Gasunternehmen in Südosteuropa gehört und sich auf die Erkundung, Förderung und Verarbeitung von Öl und Gas sowie auf die Produktion und den Vertrieb von Erdölprodukten konzentriert. Die serbische Regierung hält einen Anteil von 29,87 Prozent an dem Unternehmen.

Im Januar unterzeichnete JANAF einen Rohöltransportvertrag mit NIS für das Jahr 2022. Das serbische Unternehmen reservierte darin Kapazitäten für den Transport von rund 3,2 Millionen Tonnen Rohöl für das gesamte Jahr. JANAF wird jedoch nicht in der Lage sein, den Transport nach Serbien nach dem 15. Mai im Rahmen dieses Vertrages fortzusetzen, wenn die EU-Sanktionen gegen russische Unternehmen nicht aufgehoben werden, so der kroatische Betreiber in einer Mitteilung an die Zagreber Börse.

Es sei derzeit nicht möglich, die potenzielle Dauer und die künftige Intensität der Sanktionen gegen Russland abzuschätzen. Eine Beurteilung der Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Leistung von JANAF und die finanzielle Lage des Unternehmens im Jahr 2022 sei daher schwierig, so das kroatische Unternehmen.

Eines der sanktionierten russischen Unternehmen ist Gazprom Neft sowie die Tochtergesellschaften, an denen es zu mehr als 50 Prozent beteiligt ist. Das Verbot einer Zusammenarbeit mit Gazprom Neft wirkt sich auf Serbien aus, da sich NIS mehrheitlich im Besitz des russischen Unternehmens befindet.

Das Verbot bedeutet, dass NIS kein russisches Öl mehr von europäischen Unternehmen wie den großen Händlern Glencore und Vitol kaufen kann. Jedoch hindern die neuen Sanktionen EU-Mitglieder nicht daran, Rohöl aus Russland zu importieren."

Quelle: RT DE

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