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Kosovo-Wahlen: Koalition eines Warlords liegt vorne

Archivmeldung vom 12.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ramush Haradinaj (rechts) mit David Lidington (2013)
Ramush Haradinaj (rechts) mit David Lidington (2013)

Foto: Foreign and Commonwealth Office
Lizenz: OGL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach der Auszählung von knapp 70 Prozent der Stimmen liegt bei den Parlamentswahlen im Kosovo das Bündnis der Demokratischen Partei (PDK) von Präsident Hashim Thaci und der Allianz für die Zukunft des Kosovo (AAK) des Ex-Anführers der Terrorgruppe „Kosovo Liberation Army“ (KLA), Ramush Haradinaj, mit knapp 36 Prozent vorne. Dies berichtet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".

Weiter heißt es im Beitrag auf der Webseite: "Wie der TV-Sender BBC am Montag unter Verweis auf die Kosovo-Wahlbehörde berichtete, konnte die Oppositionspartei „Selbstbestimmung“ lediglich 25 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Die „Demokratische Union des Kosovo“ soll 25,8 Prozent erhalten haben.

Insgesamt besitzt das Kosovo-Parlament 150 Mandate, worum sich 26 politische Parteien bewerben und wo 20 Sitze laut geltender Gesetzgebung für Vertreter nationaler Minderheiten wie Serben, Türken, Goranen (slawische Muslime) und mehrerer ethnischer Roma-Gruppen bestimmt sind.

Haradinaj war während des bewaffneten Kosovo-Konfliktes von 1998-1999 einer der Führer der separatistischen „Kosovo-Befreiungsarmee“, die die Unabhängigkeit vom übrigen Serbien durchsetzen wollte, und gilt als Kriegsverbrecher.

Von 1998 bis 1999 wurden im aktiven Kampf für die Unabhängigkeit des Kosovo vom damaligen Jugoslawien, in dem Haradinaj die UCK-Kämpfer leitete, mehr als 300 Serben und Albaner getötet und mehr als 400 Menschen gekidnappt.

Haradinaj bekleidete von Dezember 2004 bis März 2005 den Posten des Regierungschefs des Kosovo. Nach den Beschuldigungen des Haager Tribunals trat er vom Premiersamt zurück und stellte sich am 9. März 2005 freiwillig dem Tribunal. Im April 2008 wurde Haradinaj vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien mangels Beweisen in 37 Anklagepunkten für unschuldig erklärt.

Im August 2008 wurde jedoch ein neuer Prozess gegen Haradinaj angestrengt. Ihm wurden unter anderem Verbrechen gegen Serben und Roma sowie gegen Kosovo-Albaner zur Last gelegt, die sich den Extremisten gegenüber illoyal verhalten haben sollen.

Die albanischen Kosovo-Behörden hatten am 17. Februar 2008 mit Unterstützung der USA und etlicher EU-Länder die Unabhängigkeit der südserbischen Provinz Kosovo von Belgrad proklamiert. Bisher erkennen unter anderem Serbien, Syrien, Russland, China, Israel, der Iran und Spanien den Kosovo nicht an."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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