Kreise: Ungarn, Tschechien und Schweden ziehen offenbar Einwände zurück
Archivmeldung vom 09.12.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtBeim EU-Gipfel in Brüssel hat es offenbar eine Wendung gegeben, wobei Ungarn, Tschechien und Schweden ihre Einwände zurückgezogen hätten. Das erfuhr Bild.de aus Teilnehmerkreisen. Demnach hätten die Länder ihre Bedenken insbesondere gegen die Folgen einer Fiskalunion zurückgestellt und wollen, unter dem Vorbehalt einer Rücksprache mit ihren Landesparlamenten, die von Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy erarbeiteten Pläne zur Stabilisierung der Euro-Zone unterstützen.
"Damit stehen die Briten jetzt ganz allein da", so ein EU-Diplomat gegenüber Bild.de. Zuvor hatte Ungarn bereits sein Nein zur Teilnahme an dem von 23 EU-Ländern beschlossenen Euro-Krisen-Management abgeschwächt. "Das ungarische Parlament hat noch reichhaltig Zeit, um in dieser Frage zu entscheiden", erklärte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban am Freitag vor ungarischen Journalisten in Brüssel.
Indessen stößt die konsequente Ablehnung Großbritanniens bei Europaparlamentariern auf heftige Kritik. "Es war ein Fehler, die Briten in die Europäische Union aufzunehmen", sagte der Chef der liberalen Fraktion im Europaparlament, Alexander Graf Lambsdorff. Die Briten müssten nun ihre Beziehungen zur EU neu verhandeln. "Entweder sie tun es von sich aus, oder die EU gründet sich neu - ohne Großbritannien", forderte Lambsdorff. Auch der Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Europaparlament, Daniel Cohn-Bendit, reagierte heftig. "Cameron ist ein Feigling", sagte er "Spiegel Online". Für den Vorsitzenden der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, ist die Haltung Großbritanniens "so egoistisch wie widersprüchlich".
Quelle: dts Nachrichtenagentur