SPD-Europa-Politiker Schulz hält Ausscheiden Großbritanniens aus der EU für möglich
Archivmeldung vom 10.12.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer designierte Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz (SPD), hält ein Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union für möglich. "Ich habe Zweifel, ob Großbritannien langfristig in der EU bleibt", sagte Schulz der "Bild am Sonntag". Zur Begründung erklärte der SPD-Politiker, der am 17. Januar in sein neues Amt gewählt werden soll: "Cameron schießt ein gigantisches Eigentor. Noch nie war Großbritannien in der EU so isoliert. In seinem eigenen Land werden die EU-Gegner jetzt Druck auf Cameron ausüben, ganz aus der EU auszusteigen."
Einen Austritt Großbritanniens hält der Europapolitiker für verkraftbar: "Die EU kann notfalls ohne Großbritannien, aber Großbritannien hätte größere Schwierigkeiten ohne die EU."
Schulz, derzeit Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament, erwartet von den Ergebnissen des Eurokrisengipfels keinen nachhaltigen Erfolg. "Der Gipfel hat die entscheidenden Fragen nicht gelöst. Wie wollen Italien, Spanien, Irland Anfang 2012 Staatsanleihen in Höhe von Hunderten Milliarden Euro zu vernünftigen Zinsen platzieren? Am Ende wird es wieder darauf hinauslaufen, dass die EZB keine andere Wahl hat, als die Suppe aufzulöffeln und die Anleihen aufzukaufen", so Schulz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur