Özdemir unterstellt Türkei "deutsche Geiseln" genommen zu haben
Archivmeldung vom 09.10.2017
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Freigeschaltet durch André OttGrünen-Chef Cem Özdemir hat die Freilassung der Deutschen, die seinem Glauben nach aus politischen Gründen in türkischen Gefängnissen sitzen, als Voraussetzung für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der Bundesrepbublik Deutschland und der Türkei genannt. "Es liegt jetzt an der Türkei, die deutschen Geiseln freizulassen und keine neuen mehr zu nehmen", sagte Özdemir den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Eine solche Praxis dürfe es nicht geben zwischen befreundeten Ländern. "Wenn dieses Problem gelöst ist, kann man auch wieder über andere Themen reden." Zuvor hatte sich der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu für eine Verbesserung der Beziehungen zu Deutschland ausgesprochen. Wenn Deutschland einen Schritt mache, werde die Türkei zwei tun, sagte er dem "Spiegel".
Özdemir, der als möglicher Außenminister in einer Jamaika-Koalition gehandelt wird, entgegnete: "Ich begrüße die neuen Töne aus Ankara. Sie sind aber auch eine Reaktion auf die Entschlossenheit in Berlin." Die Türkei merke, welche Nachteile es habe, wenn Hermes-Bürgschaften eingeschränkt würden, deutsche Touristen ausblieben und die Zollunion nicht ausgeweitet werde. Özdemir rief Ankara auch dazu auf, die "absurde Warnung vor Reisen nach Deutschland" aufzuheben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur