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Enthüllt: Survival informierte Behörden schon vor zwei Jahren über Menschensafaris

Archivmeldung vom 17.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Autos stehen Schlange um in das Jarawa-Reservat, entlang der Andaman Trunk Road, zu fahren. Bild: G Chamberlain/ Survival
Autos stehen Schlange um in das Jarawa-Reservat, entlang der Andaman Trunk Road, zu fahren. Bild: G Chamberlain/ Survival

Die Behörden auf den Andamanen Inseln in Indien wurden schon vor zwei Jahren von der Menschenrechtsorganisation Survival International auf die Existenz von Menschensafaris hingewiesen – aber das Problem blieb bestehen. Am 11. Januar 2010 schrieb Survival an den Vizegouverneur der Inseln und warnte davor, dass „einige Reiseveranstalter Touren anbieten, die das Sichten und Zusammentreffen mit dem Jarawa-Volk beinhalten.“

Jarawa werden auf der Andaman Trunk Road von einem Touristen gefilmt. Bild: Survival
Jarawa werden auf der Andaman Trunk Road von einem Touristen gefilmt. Bild: Survival

Die Menschensafaris haben in der letzten Woche weltweite Entrüstung ausgelöst und Politiker sowie hohe Beamte haben zur “Assimilierung” der Jarawa in die nationale Gesellschaft aufgerufen.

Survival erhielt auf das damalige Schreiben und spätere Aufforderungen keine Antwort, selbst nachdem mit der lokalen Organisation SEARCH zum Boykott der Andaman Trunk Road aufgerufen wurde.

Im Juli 2011 schrieb Survival nochmals in dieser „dringlichen Angelegenheit“ an die Behörden, im Zuge „großer internationaler Besorgnis um die Lage der Jarawa und die Bedrohung, welche die Touristen darstellen.“ Das Problem blieb jedoch weiterhin bestehen.

Vor vier Monaten legte auch der Sozialarbeiter Arvind Rai Sharma Beschwerde ein, nachdem er ein Werbevideo eines Reiseanbieters gesehen hatte, indem Jarawa-Frauen und Kinder „vor Touristen gedemütigt“ wurden.

Gegenüber Survival sagte er: „Ich übergab den Brief persönlich an die Behörden und traf den Leiter der Abteilung Tribal Welfare. Aber sie haben meine Beschwerde nicht ernst genommen, obwohl es sich um so ein sensibles Thema handelt.“

Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: „Es ist außergewöhnlich, dass die lokale Regierung erst jetzt das Ausmaß der ‚Menschensafaris’ zu begreifen scheint. Survival schrieb schon 2010 an die Verwaltung, um darauf hinzuweisen. Wenn es ihnen ernst damit ist das Problem endlich anzugehen, müssen sie die Andaman Trunk Road schließen, wie es der Oberste Gerichtshof schon vor 10 Jahren forderte. Das ist die einzige wirkliche Lösung.“

Lesen Sie Survivals Briefe an die Andamanischen Behörden von 2010 (pdf, 294 KB) and 2011 (pdf, 229 KB)

Lesen Sie Arvind Rai Sharmas Brief an die Andamanischen Behörden (pdf, 697 KB)

Quelle: Survival Deutschland

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