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EU erwägt Verbot von Länderratings

Archivmeldung vom 20.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Kurt F. Domnik  / pixelio.de
Bild: Kurt F. Domnik / pixelio.de

Die Europäische Union will einem Medienbericht zufolge den Einfluss von Ratingagenturen wie Standard & Poor`s oder Moody`s beschränken. Wie die "Financial Times Deutschland" meldet, wolle EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier den Agenturen künftig notfalls sogar verbieten, Urteile über kriselnde EU-Länder zu veröffentlichen. Zuletzt wurde unter anderem die Kreditwürdigkeit von Spanien und Italien abgewertet, was zu deutlichen Kursstürzen an den Börsen führte.

In einem vertraulichen Vorabentwurf für eine Reform des Gesetzes zu den Ratingagenturen habe Barnier vorgeschlagen, dass die neue Wertpapieraufsicht ESMA das Recht erhält, die Veröffentlichung von Einschätzungen über die Zahlungsfähigkeit "vorübergehend zu untersagen", berichtet die "FTD". Die Kommission hat dabei Staaten im Blick, die gerade über Finanzhilfen aus dem EU-Rettungsschirm EFSF verhandeln.

Ein Verbot der Veröffentlichung eines Länderratings könne verhindern, dass eine Bewertung in einem "unangebrachten Moment" komme, "mit negativen Folgen für die Finanzstabilität des Staates und möglichen destabilisierenden Effekten auf die Weltwirtschaft", heißt es in dem Entwurf weiter. Das Gesetz könnte frühestens im Herbst 2012 in Kraft treten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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