BND-Agenten gaben Ziele in Irak an USA weiter
Archivmeldung vom 24.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGeheimdienstunterlagen belegen, dass zwei während des Irak-Kriegs in Bagdad eingesetzte Agenten des Bundesnachrichtendienstes (BND) Ziele mitsamt Koordinaten an ihre Zentrale in Pullach gemeldet haben. Zudem geht aus den Unterlagen hervor, dass der BND 25 Meldungen seiner Agenten aus dem Kriegsgebiet an die Amerikaner weitergab.
Dies erfuhr stern.de von zwei Teilnehmern der gemeinsamen Sitzung
von Parlamentarischem Kontrollgremium (PKG), den Spitzen der im
Bundestag vertretenen Fraktionen und des BND in Berlin. Bei dem
Treffen ging es um einen möglichen Untersuchungsausschuss zur Rolle
des BND im Irak sowie zur Zusammenarbeit deutscher und amerikanischer
Behörden im Anti-Terror-Kampf.
"Der BND hat den Amerikanern bei der Zielfindung geholfen", soll
Christian Ströbele, der bis zum Treffen als einziges PKG-Mitglied
Akteneinsicht hatte, gesagt haben. Ströbele kommentierte dies
gegenüber stern.de: "Ich darf Ihnen dazu nichts sagen, weil ich -
leider - zur absoluten Geheimhaltung verpflichtet bin."
Bei dem Treffen, so die beiden Teilnehmer weiter gegenüber
stern.de, habe BND-Präsident Ernst Uhrlau erstmals detailliert das
Ausmaß der Kooperation mit den USA erläutert. Demnach habe es sich
bei den 25 Meldungen an die USA jedoch nicht um Informationen über
militärische Ziele gehandelt, versicherte Uhrlau dem Gremium.
Quelle: Pressemitteilung stern, G+J