Kiesewetter fürchtet Vorbereitung Russlands auf Krieg gegen Nato
Der Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) sieht in der hybriden Kriegsführung Russlands eine Vorbereitung auf einen konventionellen Krieg gegen Nato-Staaten. "Russland sieht sich längst im Krieg mit dem gesamten Westen", sagte Kiesewetter der "Rheinischen Post".
"Das heißt, auch Deutschland ist längst Kriegsziel, ob wir das wollen oder nicht."
BND-Chef
Bruno Kahl habe mit seiner "eindringlichen Warnung" recht, dass
Russland sich auf einen Krieg gegen die Nato vorbereite, sagte der
CDU-Politiker mit Blick auf entsprechende Äußerungen vom Mittwoch. Das
sehe man zum Beispiel auch in den besetzten Gebieten, die "quasi zu
Militärbasen umfunktioniert" würden, an der Militarisierung Russlands
und der Kriegswirtschaft. "Wir sehen die Zunahme und Intensität hybrider
Angriffe, die eine Vorstufe dieses russischen Krieges sind. Solche
Vorstufen des Krieges dienen nicht nur dem gezielten Austesten des
Artikels 5 der Nato, sondern zur Vorbereitung und Begleitung eines
konventionellen Angriffs", warnte Kiesewetter.
Da man eine
Zunahme und aggressivere Vorgehensweise durch CRINK (China, Russland,
Iran, Nordkorea), insbesondere auch durch Russland in Europa sehe, sei
es deshalb "angemessen, endlich Artikel 4-Konsultationen in der Nato zu
erwägen", so Kiesewetter. "Zudem ist zu überlegen, ab wann ein
Spannungsfall oder Zustimmungsfall gemäß Grundgesetz angemessen ist,
damit Sicherstellungs- und Vorsorgegesetze ausgelöst werden können, die
insbesondere zur Erhöhung der Schutzmaßnahmen erforderlich sein können",
sagte der CDU-Politiker.
Darüber hinaus müsse jedem klar sein,
dass es "mehr als dringend" sei, mehr und planungssicher in Sicherheit
und Verteidigung zu investieren, damit ein "Fähigkeitsaufwachs" möglich
sei. "Deshalb sind mittlerweile drei Prozent eher eine Untergrenze,
immer mehr europäische Nato-Staaten investieren eher vier Prozent", so
Kiesewetter weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur