Russlands Nato-Botschafter vergleicht Saakaschwili mit Saddam Hussein und Slobodan Milosevic
Archivmeldung vom 16.08.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer russische Nato-Botschafter Dmitrij Rogosin wirft der westlichen Allianz vor, ständig näher an die russischen Grenzen vorzudringen.
"Die Nato ist keine Vereinigung von Briefmarkenfreunden, sondern ein Militärbündnis", sagte der Diplomat in einem Gespräch mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Eine Nato-Mitgliedschaft Georgiens lehnte er strikt ab. Grund: Die Kaukasus-Republik versuche ihre internen Minderheitenprobleme mit militärischen Mitteln zu lösen, dabei reiße sie Russland und die Nato mit herein. "Präsident Saakaschwili ist ein Kriegsverbrecher, das ist eine Kränkung und Beleidigung für die Nato", sagte Rogosin der WAZ. "Genauso gut hätte die Nato Saddam Hussein oder Slobodan Milosevic aufnehmen können." Rogosin macht georgische Kommandeure für Massenvergewaltigungen verantwortlich. Ferner hätten sie Menschen in Holzhäuser und Kirchen gesperrt und diese in Brand gesteckt. "45 Zeugen können belegen, dass georgische Panzer auf offener Straße Jagd auf Zivilisten machten", sagt Rogosin. Russland habe keinerlei Absicht, die georgische Führung zu wechseln oder das Land zu besetzen. Ausdrücklich unterstützt Rogosin aber die Unabhängigkeitsbestrebungen der Osseten und Abchasen: "Der Kosovo war ein Präzedenzfall."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung