Neue deutsche Nato-Spitzenbeamtin: "Das Bündnis bleibt dem Dialog mit Russland verpflichtet"
Archivmeldung vom 02.09.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie neue deutsche Beigeordnete Generalsekretärin bei der NATO hofft auf eine verantwortungsvolle Rolle Pekings bei künftigen Rüstungskontrollgesprächen. "Auch China, das bislang nicht in Rüstungskontrollregime eingebunden ist, muss hier mehr Verantwortung übernehmen. Hierzu in einen substanziellen Dialog mit unseren Partnern zu treten wird ein zentraler Eckpfeiler meiner Arbeit sein", sagte Bettina Cadenbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Die Osnabrückerin berät als eine von acht Beigeordneten Generalsekretären künftig NATO-Chef Jens Stoltenberg. An diesem Montag (2. 9.) tritt sie ihr Amt in Brüssel an. "Es kommt jetzt darauf an, dass wir Rüstungskontrolle wieder als Beitrag zu Stabilität und Sicherheit verankern. Das ist in der derzeitigen Gemengelage alles andere als einfach", betonte Cadenbach. Mit Blick auf die internationale Sicherheitslage sagte sie: "Der Bedarf an Diplomatie ist größer denn je."
Auch nach dem Ende des INF-Abrüstungsvertrages hofft die Spitzendiplomatin auf ein "kooperatives und partnerschaftliches Verhältnis mit Russland. Das setzt aber die Achtung der Prinzipien voraus, zu denen sich Russland selbst verpflichtet hat", betonte Cadenbach gegenüber der "NOZ". Weiter sagte sie: "Mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und dem Krieg in der Ost-Ukraine hat Russland sich vom kooperativen Ansatz abgewandt." Dennoch bleibe die Nato "dem Dialog mit Russland verpflichtet".
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)