Deutscher Geschäftsmann nennt Irak "weitgehend rechtsfreien Raum"
Archivmeldung vom 22.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnter den derzeitigen Entführungen im Irak leidet auch die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Viele Firmen - darunter auch Deutsche - haben Vorverträge, die wegen der unsicheren Verhältnisse derzeit nicht ratifiziert würden. Das sagt Rolfeckhard Giermann, der Leipziger Volkszeitung.
Der Geschäftsmann und Freund der entführten
Archäologin Susanne Osthoff erklärte über die Verhältnisse im Irak,
neben Menschen, die als Geiseln verschleppt werden, würden auch
Milliarden von Dollar verschwinden. "Von ein paar Milliarden Dollar
können Sie ruhig ausgehen, die im Irak verschwunden sind", sagt der
einstige Handelsattaché der DDR und heutige Geschäftsmann. "Außer den
kurdischen Gebieten ist der Irak ein weitgehend rechtsfreier Raum",
erklärt Giermann, der mit seiner Firma 30 deutsche Mittelständler im
Irak vertritt.
Unter den von vermeintlichen Vermittlern abgezweigten Geldern seien
auch als Aufbauhilfe gedachte Mittel aus westlichen Staaten. Dass der
Irak wirtschaftlich nicht in Gang komme, liege laut Giermann auch
daran, dass das Land nicht selbst und zu Marktpreisen über das eigene
Erdöl verfügen könne. Deshalb hofft der 60-Jährige dringlich, dass
nach den jüngsten Parlamentswahlen eine seriöse und selbstbewusste
Regierung gebildet wird, die die wirtschaftlichen Knebel beendet.
Qoelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung