Aiwanger verteidigt Vance-Rede
Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler und Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl, hat die umstrittene Rede des US-Vizepräsidenten J. D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz verteidigt und kritisiert, dass die Meinungsfreiheit in Deutschland zunehmend eingeschränkt werde.
"Ich versuche, objektiv zu bleiben und immer auch die Brille des Anderen
aufzusetzen", sagte Aiwanger dem Nachrichtenportal T-Online. "Ich habe
schon deutlich vor der Wahl von Trump und Vance kritisiert, dass mir die
Verbotspolitik der Grünen zum Beispiel beim Heizgesetz gegen den Strich
geht", so Aiwanger weiter. Zudem hätten "woke Gesinnungsgenossen die
Meinungsfreiheit Stück für Stück eingeschränkt". Er verwies auf den
Umgang mit Kritikern der Corona-Politik: "Wer gegen den Impfdruck war
und gesagt hat, dass Nebenwirkungen möglich sind, wurde als
Verschwörungstheoretiker abgestempelt."
Zur Bedrohung Europas
sagte Aiwanger: "Natürlich ist Russland mit dem militärischen Vorstoß
die größere Bedrohung." Dennoch gebe es hausgemachte Probleme: "Die
innere Spaltung Europas und die zunehmende Unzufriedenheit der Bürger
mit den europäischen Institutionen sind nicht vom Himmel gefallen und
bedrohen die Zukunft Europas." Verantwortlich seien Maßnahmen wie der
Green Deal oder "wirtschaftsfeindliche" EU-Vorgaben. "Die europäische
Politik muss wieder bürgernäher werden."
Mit Blick auf politische
Debatten kritisierte Aiwanger das Vorgehen der Grünen: "Namhafte Grüne
zeigen ihre Kritiker sehr inflationär an, wenn sie sich beleidigt
fühlen, obwohl sie früher selbst sehr robust gegen die Regierenden
aufgetreten sind." Auf die Frage, ob Beleidigungen angezeigt werden
sollten, sagte er: "Es kommt drauf an. Was ist wirklich eine Beleidigung
und was muss ich als Politiker als Kritik aushalten?" Er selbst habe
"wenigstens bisher noch niemanden angezeigt, obwohl ich von der Polizei
fast täglich Schriftstücke bekomme, in denen mich Leute beleidigt haben
sollen und ich entscheiden soll, ob ich das anzeigen möchte".
Quelle: dts Nachrichtenagentur