Stübgen und Bareiß: Türkei muss sich an Spielregeln halten
Archivmeldung vom 07.09.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlZu den aktuellen Problemen bei den EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei erklären der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Stübgen MdB und der Berichterstatter für die Türkei im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union, Thomas Bareiß MdB:
Die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei stehen zum
wiederholten Male am Scheideweg. Die Weigerung der Türkei, das von
ihr unterzeichnete Ankara-Protokoll umzusetzen, sowie die mangelnden
innenpolitischen Reformanstrengungen widersprechen ganz klar dem von
der Türkei selbst gesetzten Ziel erfolgreicher
EU-Beitrittsverhandlungen. Geht diese negative Entwicklung in der
Türkei weiter wie bisher, wird der Weg zur EU für die Türkei nicht
allein länger und steiniger, sondern könnte auch in eine Sackgasse
führen. Es darf daher für die Türkei keine Überraschung sein, wenn
nun das Damoklesschwert einer Aussetzung der Beitrittsverhandlungen
über ihr schwebt.
Die Türkei weiß und wusste immer: wer Mitglied in der EU werden will, muss genau umschriebene Bedingungen erfüllen. Dazu gehört vor allem, dass die Menschen- und Freiheitsrechte endlich nachhaltig verankert sowie die Beziehungen zum EU-Mitglied Zypern normalisiert werden. Der aktuelle Bericht des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlamentes zur Türkei bestätigt leider die Beobachtung vieler Experten, dass der Reformwille in der Türkei zurückgeht.
Deutschland und die EU haben ein großes Interesse an einer
starken, reformorientierten Türkei. Aber es gilt auch: Will die
Türkei die EU-Beitrittsverhandlungen wirklich ernsthaft führen, muss
sie deren Spielregeln beachten. Wir sind überzeugt, dass
Außenminister Steinmeier dies heute und morgen in der Türkei deutlich
machen wird.
Quelle: Pressemitteilung CDU/CSU - Bundestagsfraktion