Bundespräsident Köhler: Staatengemeinschaft tut zu wenig für Afrika
Archivmeldung vom 02.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundespräsident Horst Köhler hat der internationalen Staatengemeinschaft vorgeworfen, die Bedeutung Afrika falsch einzuschätzen und den schwarzen Kontinent gezielt zu vernachlässigen.
In einem Beitrag für den "Tagesspiegel am Sonntag"
schreibt Köhler: "Es wird noch viel zu wenig darüber gesprochen, was
sich bei uns ändern muss, damit wir bei der Armutsbekämpfung in
Afrika vorankommen." Köhler kritisierte " Doppelstandards und
Unglaubwürdigkeit", die "auch bei Industrieländern aus dem Westen" im
Spiel seien. "Wir müssen daran arbeiten, das abzustellen. Afrika
ernst zu nehmen, das heißt auch, entschlossen gegen Missstände auf
unserer Seite vorzugehen. Und das schließt den Kampf gegen Korruption
ausdrücklich ein", schreibt der Bundespräsident.
Köhler wird im Januar in Ghana im Rahmen seiner Initiative
"Partnerschaft mit Afrika" mit mehreren Staatschefs über die Zukunft
des Kontinents diskutieren. Der Bundesregierung empfahl, dafür zu
sorgen, die kulturelle Präsenz in Afrika auszubauen, "solange es
noch ein nachhaltiges Interesse Afrikas an Deutschland gibt". Es sei
überdies " Zeit für eine umfassende Gesamtstrategie gegenüber unserem
Nachbarkontinent. Unsere Politik darf sich nicht auf
ethisch-moralische Ansätze beschränken".
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel