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Holzfäller „umzingeln“ das bedrohteste Volk der Welt – zeigen Ermittlungen

Archivmeldung vom 04.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Awá zwischen den verbrannten Überresten ihres Waldes. Bild: Fiona Watson/Survival
Awá zwischen den verbrannten Überresten ihres Waldes. Bild: Fiona Watson/Survival

Jüngste Ermittlungen der brasilianischen Indianerbehörde FUNAI haben schockierende Hinweise geliefert, dass sich illegale Holzfäller den Awá, dem bedrohtesten Volk der Welt, zunehmend nähern. Die Belege schüren Besorgnis um die Sicherheit der Awá.

Erst vor drei Wochen konfiszierte ein Regierungsteam Ausrüstung von Holzfällern im Wald der Awá. Die neuesten Ermittlungen zeigen jedoch, dass die illegale Abholzung fortgesetzt wird – die neusten Abholzungen wurden nur sechs Kilometer entfernt von einer Awá-Gemeinschaft entdeckt.

Die Straßen der Holzfäller dringen tief in das Land der Awá vor, welches laut Gesetz von den brasilianischen Behörden geschützt werden sollte. Eine Awá-Gemeinde wird inzwischen von drei Seiten von Holzfällern umzingelt.

„Warum tun sie das?“, fragte ein Awá. „Wenn ihr den Wald zerstört, zerstört ihr auch uns“.

Der FUNAI -Beamte Carlos Travassos sagte: „Es gibt viele Holzfäller in diesem Gebiet … Die Awá fühlen sich extrem bedroht und haben Angst in den Wald zu gehen, um zu jagen. Es könnten Konflikte ausbrechen, wenn sie sich in ihrem Wald bewegen“.

Angriffe auf die Awá sind nicht ungewöhnlich. Im letzten September wurde ein Awá-Mann brutal von Holzfällern attackiert und starb in der Folge. Im Januar wurde im Zuge einer weiteren Attacke berichtet, dass ein Awá-Mädchen „lebendig verbrannt“ worden sei.

Heute meiden die Awá wieder den Wald, den sie zum Überleben brauchen. Besonders die unkontaktierten Awá sind durch Gewalt und Krankheiten bedroht.

Vor einigen Monaten startete Survival International eine Kampagne zum Schutz der Awá. Mehr als 32.000 Menschen haben bereits eine E-Mail an Brasiliens Justizminister gesendet, in der sie den Schutz des bedrohtesten Volkes der Welt fordern.

FUNAI hat nun ein Programm für den Schutz der Awá angekündigt und erklärt, dass die Behörde eine permanente Präsenz in dem Gebiet zeigen wird. Aber solange Brasiliens Justizminister keine Polizeikräfte in das Gebiet schickt, um die Eindringlinge festzunehmen, wird sich nur wenig ändern.

Survival Internationals Direktor Stephen Corry sagte: „Es ist besorgniserregend und ungerecht, dass die Awá sich noch immer allein gegen die konstante und gewaltsame Invasion ihrer Heimat in Amazonien wehren müssen. Brasilien hat Polizeikräfte, um die Awá zu beschützen. Es hat die militärischen Kapazitäten, es braucht nur noch den politischen Willen.“

Quelle: Survival Deutschland

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