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Bauernverband: EU muss Agrarpolitik angesichts des Ukraine-Krieges hinterfragen

Archivmeldung vom 26.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Joachim Rukwied (2018), Archivbild
Joachim Rukwied (2018), Archivbild

Bild: Screenshot Youtube Video: "Joachim Rukwied zur andauernden Dürre und zu möglichen Ernteausfällen am 23.07.18" / Eigenes Werk

Der Deutsche Bauernverband hat angesichts des Ukraine-Krieges dazu aufgerufen, die EU-Agrarpolitik zu hinterfragen. Verbandspräsident Joachim Rukwied sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Nicht nur Außen- und Sicherheitspolitik, sondern auch unsere Liefer- und Logistikketten müssen neu gedacht werden. Versorgungssicherheit für Energie, Rohstoffe und Nahrungsmittel muss dabei im Mittelpunkt stehen." Die geostrategische Lage sei für Deutschland und Europa nach dem russischen Angriff auf die Ukraine "äußerst kritisch", so Rukwied.

Udo Hemmerling, Vize-Generalsekretär des Bauernverbandes, sagte der "NOZ": "Der ,Green Deal' oder die Farm-to-Fork-Strategie haben Szenarien wie den jetzigen Krieg offenbar nicht berücksichtigt." Abhängig von der weiteren Entwicklung des Krieges, müssten die Beschlüsse auf den Prüfstand gestellt und Fragen geklärt werden, etwa: "Können wir es uns noch leisten, Flächen stillzulegen?". Das Herausnehmen von Ackerflächen aus Umweltschutzgründen ist Teil der Agrarförderpolitik der EU.

Der Bauernpräsident betonte, die Eigenversorgung der EU mit Getreide sei vorläufig gesichert, "vorausgesetzt, es stehen im Frühjahr genug Düngemittel und Pflanzenschutzmittel zur Verfügung". Dafür sei die Versorgung mit Erdgas wichtig, da dieses zur Produktion von Stickstoffdünger benötigt werde, "der wichtigste Dünger in der Landwirtschaft". Vize-Generalsekretär Hemmerling ergänzte: "Wenn Düngemittel knapp werden, werden wir das auch bei den hiesigen Ernten merken."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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