EZB-Präsidentin Lagarde zum Kampf gegen Corona-Krise: "Gezielte Maßnahmen für Unternehmen und Familien"
Archivmeldung vom 09.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttEZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Folgen der Corona-Krise als eine "der größten gesamtwirtschaftlichen Katastrophen der Neuzeit" bezeichnet und die Länder im Euroraum zur gegenseitigen Unterstützung aufgerufen.
"Wir brauchen gezielte Maßnahmen für diejenigen, die von der Krise betroffen sind. Und das sind im Moment die Unternehmen und Familien, die unter massiven Einkommensverlusten leiden und sich zunehmend Sorgen um die Zukunft machen", schreibt Lagarde in einem Gastbeitrag für die Düsseldorfer "Rheinische Post".
Die geldpolitischen Maßnahmen der EZB sollten gerade diese Zielgruppe erreichen. Lagarde mahnte, die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank würden "eine größere Wirkung entfalten, wenn alle Politikbereiche ineinandergreifen und einander verstärken." In allen Teilen des Euroraums müssten in Anbetracht dieser Krise ausreichend schlagkräftige finanzpolitische Maßnahmen ergriffen werden. "Die Staaten müssen einander unterstützen, damit sie alle zusammen die bestmöglichen Gegenmaßnahmen gegen einen allgemeinen Schock ergreifen können, für den keiner verantwortlich ist", schreibt Lagarde.
Die EZB-Chefin verweist in ihrem Gastbeitrag auf die Instrumente der Zentralbank im Kampf gegen den Corona-Schock. Die EZB stelle Banken "zu einem negativen Zinssatz bis zu rund drei Billionen Euro Liquidität zur Verfügung". Die Untergrenze für den negativen Zinssatz liege bei -0,75 Prozent. Das sei der "niedrigste Zinssatz", den die EZB jemals an geboten habe. Lagarde verwies zudem auf ein "gezieltes Maßnahmenpaket zur Lockerung der Kriterien für Sicherheiten". Ein besonderer Schwerpunkt liege dabei auf kleineren Unternehmen, Selbstständigen und Privatpersonen.
Quelle: Rheinische Post (ots)