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OPCW lehnt Angebot Moskaus zur Untersuchung von Nawalny-Proben in zertifiziertem Labor ab

Archivmeldung vom 12.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Logo  Organisation für das Verbot chemischer Waffen (englisch Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons, OPCW)
Logo Organisation für das Verbot chemischer Waffen (englisch Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons, OPCW)

Moskau hatte der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) angeboten, eine Analyse von Proben des Bloggers Alexej Nawalny auf der Basis eines russischen Laboratoriums durchzuführen. Darauf kam laut Russlands ständigem Vertreter bei der OPCW, Alexander Schulgin, aber eine Absage. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Laut Schulgin wurde der Vorschlag der russischen Seite bereits im Herbst 2020 an die OPCW gerichtet.

„Auf der Basis des 62., von der OPCW zertifizierten Labors des Forschungsinstituts für Hygiene, professionelle Pathologie und Humanökologie haben wir angeboten, eine solche Untersuchung durchzuführen“, sagte er gegenüber dem TV-Sender Rossiya 24.

„Wir haben vorgeschlagen, offen und fair zu spielen: ,Das sind die in Russland verbliebenen Proben von Bioanalysen. Schauen wir bei unserer Anwesenheit und mit der Nutzung eurer Stative und Reagenzmittel mal, was es dort in diesen Proben gibt, und vergleichen wir diese Proben.‘ Das ist doch ehrlich. Die Antwort war: ,Nein, wir können nicht‘“, erläuterte Schulgin.

Er fügte hinzu, dass die OPCW-Experten „faktisch die Arbeit im Rahmen einer solchen technischen Mithilfe unmöglich“ gemacht hätten.

Schulgin betonte, dass somit „eine paradoxe Situation“ entstehe: Die westlichen Länder bitten demnach um die Enthüllung von Details bei der Ermittlung des Falls Nawalny, aber „tatsächlich verzögern sie eine solche Zusammenarbeit und machen diese unmöglich“ und verletzen ihre Verpflichtungen im Rahmen der Chemiewaffenkonvention.

Fall Nawalny

Der oppositionelle Blogger Alexej Nawalny wurde am 20. August 2020 in ein Krankenhaus im sibirischen Omsk gebracht, nachdem er beim Überflug nach Moskau zusammengebrochen war. Örtliche Ärzte diagnostizierten bei Nawalny schwere Stoffwechselstörungen, deren Ursache unklar war. Giftspuren wurden weder im Blut noch im Urin nachgewiesen.

Auf Drängen seiner Familie wurde Nawalny zur weiteren Behandlung in die Berliner Klinik Charité geflogen. Nach Angaben der Klinik wurde der Blogger am 22. September aus der stationären Behandlung entlassen. Sein Zustand sei zufriedenstellend, hieß es bei der Charité.

Die Bundesregierung teilte unter Berufung auf Bundeswehr-Mediziner mit, dass bei Nawalny Spuren eines Nervengifts aus der Nowitschok-Gruppe festgestellt worden seien. Beweise wurden bislang nicht vorgelegt. Berlin zufolge wurden die Schlussfolgerungen deutscher Experten in Labors in Schweden und Frankreich bestätigt. Die OPCW führe auf Berlins Anfrage eigene Ermittlungen durch, hieß es.

Der Kreml gab bekannt, Berlin habe Moskau über seine Erkenntnisse nicht informiert. Das russische Außenministerium betonte mehrmals, Russland warte auf eine Antwort Deutschlands auf eine offizielle Anfrage zu der Situation. Auch die OPCW ließ Russlands Anfragen unbeantwortet.

Bereits nach Einlieferung Nawalnys ins Krankenhaus in Omsk hatten die russische Staatsanwaltschaft und die Polizei mit der Überprüfung des Vorfalls begonnen.

Deutsche Behörden haben bislang nicht dementiert, dass der Bundesnachrichtendienst seit den 1990er Jahren Zugang zu dem chemischen Kampfstoff Nowitschok gehabt hatte."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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