EU-Umweltkommissar warnt vor Kriegsführung Putins
Archivmeldung vom 22.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius hat Russland vorgeworfen, im Angriffskrieg gegen die Ukraine unter anderem Lebensmittel als Waffe einzusetzen. "Es sind ja nicht nur Nahrungsmittel: Diktatoren wie Putin setzen alles als Waffe ein, worauf wir in der EU angewiesen sind oder sein könnten", sagte Sinkevicius dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland"
Das
könnten fossile Brennstoffe sein, andere Rohstoffe oder bestimmte Waren
wie Düngemittel, so der Kommissar aus Litauen. 15 Prozent des
Kunstdüngers weltweit stammten aus russischer Produktion. Sinkevicius
sagte: "Je größer unsere Abhängigkeit von diesen Stoffen ist, desto
stärker wird Putin das ausnutzen. Unser Ziel muss es sein, diese
Abhängigkeit zu verringern."
Der Kreml werde weniger Geld aus
der EU bekommen, wenn die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
abnehme. "Jedes Jahr fließen Milliarden von Euro in den russischen
Haushalt. Putin füllt damit seine Kriegskasse. Und wir sehen, welche
schrecklichen Folgen das in der Ukraine hat", sagte Sinkevicius: "Wir
dürfen den russischen Militärhaushalt nicht länger mitfinanzieren. Heute
geht es um die Ukraine. Aber morgen könnten Putins Raketen auch auf
Hauptstädte in der EU gerichtet sein."
Eine
Lebensmittelknappheit in der EU erwartet Sinkevicius aufgrund des
Krieges nicht. "Wir haben genug Getreide, auch, um es zu exportieren",
so der EU-Kommissar.
Anders sehe es dagegen in Afrika und im
Nahen Osten aus. Dort "werden wir Auswirkungen im Bereich der
Landwirtschaft mit Zeitverzögerung sehen", sagte Sikevicius: "Es könnte
in den nächsten ein oder zwei Jahren eng werden." Noch lasse sich nicht
abschätzen, wie schwerwiegend die Probleme würden. "Aber wir müssen die
Lage sehr genau beobachten, um den richtigen Zeitpunkt für notwendige
Hilfen nicht zu verpassen", sagte der Litauer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur