Egon Bahr unterstellt US-Regierung mögliche Wahlkampf-Absichten im Kaukasus-Konflikt
Archivmeldung vom 13.09.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer SPD-Außenpolitiker Egon Bahr hat sich davon überzeugt gezeigt, dass die USA von dem Angriff Georgiens auf Südossetien vorab informiert waren.
"Vielleicht hat die amerikanische Regierung damit gerechnet, dass in Zeiten der Spannung die Neigung gering ist, einen neuen Mann zum US-Präsidenten zu wählen, der unerfahren ist", sagte Bahr der "Westdeutschen Zeitung" (Freitag/Düsseldorf). Dass der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain nun in den Umfragen vor dem demokratischen Mitbewerber Barack Obama liege, zeige, dass eine solche mögliche Kalkulation "bis jetzt aufgegangen" sei. Für Bahr ist es jedenfalls "völlig unvorstellbar, dass 150 US-Militärberater nicht wissen, was in einem so kleinen Land wie Georgien passiert".
Bahr widersprach in dem Interview mit der "WZ" der Einschätzung von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) ausdrücklich, der den früheren Staatschef und jetzigen Ministerpräsidenten Russlands, Wladimir Putin, als "lupenreinen Demokraten" bezeichnet hatte. "Ich glaube nicht, dass Gerhard Schröder das Wort noch einmal benutzen würde", sagte Bahr. "Putin war nie ein lupenreiner Demokrat. Er kann es gar nicht sein."
Quelle: Westdeutsche Zeitung