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Neue Erdölfunde in Afrika: Können Konflikte vermieden werden?

Archivmeldung vom 22.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Alexander Hauk / www.alexander-hauk.de / pixelio.de
Bild: Alexander Hauk / www.alexander-hauk.de / pixelio.de

In den letzten Jahren hat es im subsaharischen Afrika vermehrt Erdölfunde gegeben. Die zunehmende Knappheit und die mutmaßlich steigende globale Nachfrage werden für einen hohen Ölpreis sorgen. Insbesondere Staaten wie Ghana, São Tomé und Príncipe, Sierra Leone und Uganda, die bislang nicht oder kaum Erdöl förderten, rechnen mit beträchtlichen Einnahmen. Damit könnte jedoch das Konfliktrisiko steigen.

Am 13. September 2010 gab die britische Erdöl- und Gasfördergesellschaft Tullow Oil einen weiteren bedeutenden Ölfund vor der ghanaischen Küste bekannt sowie die Ausweitung von Explorationsprojekten im Ostafrikanischen Graben nach Kenia und Äthiopien.

— Vor allem drei Szenarien werden befürchtet: Die sozialen und ökologischen Kosten oder Auseinandersetzungen um die Erdöleinnahmen könnten zu gewaltsamen innerstaatlichen Konflikten führen, zwischen Nachbarländern könnten Rivalitäten um die Erdölressourcen aufbrechen und die Interessen extraregionaler Mächte, zum Beispiel Chinas und der USA, könnten zu internationalen Konflikten führen.

— Negative gesellschaftliche Folgen der Erdölförderung entwickeln sich nicht zwangsläufig, sondern hängen von ungünstigen Kontextbedingungen ab, die in Afrika besonders häufig gegeben sind: hohe Abhängigkeit vom Erdölexport, überzogene Erwartungen an den „Erdölreichtum“, fragwürdige Verwendung der Einnahmen sowie Gefahr der Vermischung von Verteilungskonflikten im Erdölsektor mit ethnischen Konflikten.

— Zur Vermeidung negativer Folgen wird eine Reihe von Maßnahmen empfohlen, wie die Einrichtung von Stabilisierungsfonds, Programme für die Förderregionen sowie Transparenz- und Antikorruptionsmaßnahmen.

— Die Umsetzung solcher Maßnahmen verlief in der Vergangenheit allerdings wenig erfolgreich, insbesondere aufgrund gegenläufiger Interessen afrikanischer und internationaler Akteure. Dies kann wohl nur durch eine stärkere Verbindlichkeit von Regelungen und durch konkrete Sanktionen überwunden werden.

Quelle: GIGA German Institute of Global and Area Studies

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