Bahrain: UN besorgt über Vorgehen der Regierung gegen Demonstranten
Archivmeldung vom 06.05.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Vereinten Nationen (UN) haben große Sorge über den Umgang der bahrainischen Regierung mit den Demonstranten geäußert. Am Donnerstag sprachen sich UNO-Vertreter, darunter auch Generalsekretär Ban Ki-Moon, gegen die Verhaftung hunderter Demonstranten, die Verfolgung medizinischer Fachkräfte, sowie die Verurteilung von vier Demonstranten zum Tod aus. Die Prozesse wurden dabei hinter verschlossenen Türen abgehalten.
"Die Anwendung der Todesstrafe ohne rechtsstaatliches Verfahren und nach einer Gerichtsverhandlung, die im Geheimen abgehalten wurde, ist illegal und absolut inakzeptabel", so Navi Pillay, Hohe Kommissarin der UN für Menschenrechte. Ban Ki-Moon drängte derweil auf Zurückhaltung und rief zu einem gemeinsamen Dialog zwischen allen Beteiligten auf.
Das Justizministerium Bahrains hatte am Mittwoch bekannt gegeben, dass gegen 23 Doktoren und 24 medizinischen Hilfskräften eines Krankenhauses vor einem Militärgericht Anklage erhoben wurde, da diese an nicht angemeldeten Protesten teilgenommen hätten. Letzte Woche wurden zudem vier Aktivisten zum Tode und drei Demonstranten zu lebenslanger Haft verurteilt, da sie Polizisten getötet haben sollen. Während die bahrainische Regierung die Zahl der Festgenommenen auf 400 beziffert, schätzt Pillay, dass mehr als 1.000 Menschen im Zuge der Proteste inhaftiert wurden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur