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Visa-Stau an deutschen Botschaften: Bewerber warten bis zu einem Jahr auf ersten Termin für Arbeitserlaubnis

Archivmeldung vom 16.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de

Lange Wartezeiten bei der Visa-Vergabe behindern Unternehmen bei der Suche nach ausländischen Fachkräften. So vergehen nach 'Capital'-Recherchen in Indien mehrere Monate, im Iran sogar bis zu zwölf Monate, bis Bewerber einen ersten Termin in einer deutschen Vertretung für ein Visumsgespräch erhalten.

Der Leiter der Außenhandelskammer im indischen Mumbai, Bernhard Steinrücke, sagte dem Wirtschaftsmagazin ,Capital' (Ausgabe 5/2019, EVT 18. April), aktuell warteten Visa-Bewerber in der indischen Wirtschaftsmetropole etwa drei Monate auf ihren ersten Termin. Derartige Engpässe sind ein schlechtes Vorzeichen für das neue Fachkräfte-Einwanderungsgesetz. Dadurch soll es ab 2020 für Erwerbsvisa ein "beschleunigtes Verfahren" von maximal drei Wochen Wartezeit und weiteren drei Wochen für eine Entscheidung geben. Diese Ziele seien mit dem aktuellen Personal unrealistisch, so der AHK-Vertreter. "Derzeit könnten die Missionen in Indien das nicht leisten."

Druck machen in Deutschland auch Großbanken oder Konzerne, die Kunden indischer IT-Unternehmen wie Infosys mit Sitz in Bangalore sind. Für deren Betreuung werden hierzulande regelmäßig indische Software-Ingenieure gebraucht. Auch für qualifiziertes Personal aus Teheran wünschen sich Unternehmen eine Art "Fast Lane", wenn es Vorverträge gibt. Wenn Fachkräfte bereits eine konkrete Perspektive in Deutschland haben, sei "die Situation besonders eklatant", kritisiert die Delegierte der Deutschen Wirtschaft im Iran, Dagmar von Bohnstein. "Es gibt eine Vielzahl von Beispielen, in denen Arbeitgeber ihre Arbeitsplatz-Zusage zurückziehen mussten, da das zuständige Konsulat nicht flexibel reagieren konnte, um einen vorzeitigen Termin für die Einreichung der Dokumente für ein Arbeitsvisum zu erteilen", schilderte von Bohnstein die Erfahrungen vor Ort.

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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