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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock: Luftverteidigung aktuell relevanter als Panzerfrage

Archivmeldung vom 17.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Hintergrund: Freepik; Baerbock: Kmu.gov.ua, Wikimedia Commons, CC BY 4.0; Komposition: Wochenblick /  Eigenes Werk
Bild: Hintergrund: Freepik; Baerbock: Kmu.gov.ua, Wikimedia Commons, CC BY 4.0; Komposition: Wochenblick / Eigenes Werk

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht die Luftunterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland aktuell als zentral an. "Wir haben gerade Anfang der Woche gesehen, wie wichtig die Luftverteidigung ist. Es konnten zum Glück die Hälfte der Raketenangriffe auf Kiew abgefangen werden, auch dank unserer Waffenlieferungen vor Ort", so Baerbock im Interview mit dem Fernsehsender phoenix am Rande der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen.

Daher werde es "gerade im Luftverteidigungsbereich weitere Unterstützung geben." Die Ausstattung der Ukraine mit Panzern sieht Baerbock hingegen angesichts der aktuellen Lage als zweitrangig an. "Mit Blick auf die Panzer, die sie angesprochen haben, haben wir mit dem Ringtausch gerade durch andere Länder die Panzer, die die Ukraine dringend brauchte. Zusätzlich konnten aufgrund dessen, dass die ukrainischen Truppen im Osten weiter vorgezogen sind, sehr viele russische Panzer übernommen werden, die jetzt genutzt werden. Deswegen drängt die Panzerfrage derzeit nicht so, sondern vor allen Dingen die Luftverteidigungsfrage."

Die Unterstützung der Ukraine mit mehr Waffen sieht Baerbock als Auftrag der Grünen als Menschenrechts- und Friedenspartei. "Wir unterstützen die Ukraine mit Waffen nicht, obwohl wir eine Menschenrechts- und Friedenspartei sind, sondern weil wir eine Menschenrechts- und Friedenspartei sind. Weil wir leider in der Weltgeschichte erlebt haben, dass es Situationen gibt, wo wir nur allein durch die Verteidigung Menschenleben retten können", sagt die Außenministerin.

Den Vorschlag, zwei deutsche Atomkraftwerke vorübergehend in den Streckbetrieb zu nehmen, um auf die Energiekrise zu reagieren und Energiesicherheit für den Winter zu gewährleisten, sieht die Grünen-Politikerin bereits als Kompromiss der Grünen in der Ampelkoalition an. "Das schmerzt mich als Mitglied der Bundesregierung sehr, dass es in der Bevölkerung ein Gefühl gibt, wir würden uns nicht einigen können. Deshalb ist es mir und uns als Grünen so wichtig, dass wir in diesen schwierigen Zeiten Kompromisse machen und bereit sind, Verantwortung nicht nur zu übernehmen, sondern in einer Dreierkonstellation gemeinsam Entscheidungen zu treffen", so Baerbock. "Daher hatten wir uns darauf verständigt, dass wir auch zwei Atomkraftwerke mit in den Streckbetrieb als Reserve nehmen. Das war die gemeinsame Einigung als Ampel insgesamt und es ist wichtig, dass wir diese Einigung nun gemeinsam umsetzen."

Quelle: PHOENIX (ots)


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